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Montag, Oktober 14, 2024

Media Markt hat keine Angst vor Amazon

Media/Saturn-Chef Horst Norberg ist überzeugt, kein Amazon-Opfer zu werden. Der Retailer soll bis 2014 zehn Prozent des Umsatzes online erwirtschaften. Das Multichannel-Modell werde erfolgreich sein.

Amazon ist seit vielen Jahren der härteste Konkurrent von Media/Saturn. Das weiss auch Horst Norberg, Vorsitzender der Geschäftsführung der Media-Saturn-Holding (MSH) in Ingolstadt. Im Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung gibt sich der Manager selbstbewusst: „Wir sind kein Opfer und kein Auslaufmodell“, so Norberg. Media/Saturn wolle der größte vernetzte Händler Europas werden und Filiale und Internet zu einem Multichannel-Konzept verbinden. „Das ist etwas anderes als stationäre Märkte mit etwas Online-Angebot im Schlepptau“, so Norberg mit Seitenhieb auf die Konkurrenz. Der MSH-Chef sieht die Obergrenze für den Online-Handel bei einem Marktanteil von 25 Prozent. Das eigene Online-Angebot von Media Markt ist noch nicht lange am Start. Probleme hatte der Retailer damit, den autonom wirtschaftenden Flächenmärkten ein einheitliches Online-Angebot vorzugeben. Der Anteil des Online-Geschäfts am Gesamtumsatz liegt derzeit nur bei rund vier Prozent. „Aber die Zahl wächst rasant, wir haben den Internetumsatz voriges Jahr verdoppelt, 2014 werden zehn Prozent der Erlöse im Netz zusammenkommen, mittelfristig möchten wir diesen Anteil nochmals verdoppeln“, kündigt Norberg an.

50 Prozent der Kunden würden Waren bestellen und in der Filiale vor Ort abholen. Eine Kannibalisierung zwischen der Online-Tochter Redcoon und dem Internet-Angebot von Media/Saturn gebe es nicht: „Redcoon wendet sich an andere Leute, wer dort kauft, will schlicht die günstigsten Preise, keine Beratung. Das sind komplementäre Kanäle.“ Erstaunlicherweise macht Norberg keinen Hehl daraus, dass Redcoon sich eine Produkte am Graumarkt besorgt: „Redcoon ist mit dem Einkauf auf dem Graumarkt groß geworden und konnte auf diese Weise das eine oder andere Schnäppchen anbieten.“ 

Derzeit verfüge die Gruppe über 942 Flächenmärkte weltweit. In diesem Jahr sollen 40 bis 50 neue Filialen hinzukommen. Profitable Märkte seien in Städten ab 50.000 Einwohnern möglich. Neueröffnungen seien unter anderem in München, Bonn und Frankfurt geplant. 

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