Die Coronavirus-Krise zwingt Sony, die erst Anfang Februar angehobene Gewinnprognose wieder in Fragen zu stellen. Zugleich geht der japanische Elektronik-Riese davon aus, dass in dem noch bis Ende März laufenden Geschäftsjahr trotz der negativen Effekte zumindest der zuvor angepeilte Gewinn von 540 Milliarden Yen (aktuell 4,5 Mrd Euro) noch erreicht werden kann. Sony hatte die Prognose im Februar um 50 Milliarden Yen angehoben, aber schon damals vor Coronavirus-Risiken gewarnt. Der Konzern sei auch nicht sicher, ob die Quartalszahlen rechtzeitig zum geplanten Termin am 30. April zusammengerechnet werden können. Bisher seien die einzelnen Geschäftsbereiche unterschiedlich stark von Folgen der Pandemie betroffen, teilte Sony am Freitag mit. Die vier Fabriken in China liefen seit dem 10. Februar wieder, aber kehrten erst auf normales Niveau zurück. Die beiden Elektronik-Werke in Malaysia bleiben noch zunächst bis zum 14. April geschlossen. Die Versorgung mit Bauteilen sei «instabil». Dennoch würden zumindest im auslaufenden Finanzjahr das Spiele-Segment mit der Playstation und das Geschäft mit Kamera-Sensoren nicht beeinträchtigt, hieß es. Letzteres könne allerdings leiden, wenn der Smartphone-Markt schrumpft. Das Film- und TV-Geschäft von Sony wird unterdessen von Kino-Schließungen und Drehstopps getroffen.
In der Nacht zum Freitag gab Sony zudem bekannt, dass das Geschäft mit Verbraucherelektronik, Kameras und Sensoren sowie Smartphones zum 1. April in eine neue Firma ausgelagert wird, die Sony Electronics Corporation. Zu ihrem Chef wurde Shigeki Ishizuka ernannt, der bisher für die Elektronik-Sparte zuständig war. Sony wird schon seit längerem vom Finanzinvestor Daniel Loeb unter Druck gesetzt, der eine Aufspaltung des Konzerns fordert. Bisher wehrte sich Sony vehement dagegen und verwies auf die Vorteile, verschiedene verwandte Geschäftsbereiche rund um Unterhaltung und Technik unter einem Dach zu haben. (dpa)
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