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Montag, Juni 17, 2024

Microsoft schreibt Milliardenverlust wegen Nokia-Debakel

Hohe Sonderlasten haben Microsoft den größten Quartalsverlust seiner Unternehmensgeschichte eingebrockt. Zudem enttäuschte das Windows-Geschäft.

Hohe Sonderlasten haben Microsoft den größten Quartalsverlust seiner Unternehmensgeschichte eingebrockt. Von April bis Juni fiel unter dem Strich ein Minus von 3,2 Milliarden Dollar (2,9 Mrd. Euro) an, wie der US-Softwarekonzern am Dienstag mitteilte. Schuld ist die Übernahme des Handy-Geschäfts von Nokia, das sich zu einem monumentalen Flop entwickelt hat. Im Vorjahreszeitraum hatte Microsoft noch einen Gewinn von 4,6 Milliarden Dollar erzielt. Abschreibungen und Umbaukosten im Zusammenhang mit der im Frühling 2014 übernommenen Handy-Sparte rissen tiefe Löcher in die Bilanz. Der Windows-Riese schreibt 7,6 Milliarden Dollar ab, inklusive anderer Sonderaufwendungen wurde das Quartalsergebnis sogar mit 8,4 Milliarden Dollar belastet. Vor etwa zwei Wochen erst hatte Microsoft einräumen müssen, dass der insgesamt fast 9,5 Milliarden Dollar teure Zukauf sich zu einem großen Debakel entwickelt hat. Mit Nokia-Smartphones wollte der Konzern Apple und Samsung angreifen. Doch die Geräte blieben ein Ladenhüter. Neben der Riesenabschreibung kündigte der Konzern an, 7.800 Mitarbeitern die Jobs zu streichen.

Auch beim Umsatz musste Microsoft zuletzt Abstriche machen. Die Erlöse sanken um gut fünf Prozent auf 22,2 Milliarden Dollar. Der PC-Absatz schwächelte weiter, die boomenden Cloud Dienste und steigende Verkäufe der Spielkonsole Xbox konnten den Abwärtstrend nur teilweise abfangen. Zudem enttäuschte das Geschäft mit Windows-Betriebssystemen und entsprechenden Lizenzen. Die Ergebnisse litten wie bereits im Vorquartal auch unter dem starken Dollar, der die Auslandseinnahmen nach Umrechnung in die US-Währung verringert. Ohne den ungünstigen Einfluss des Wechselkurses hätte das Umsatzminus nur bei zwei Prozent gelegen. Vorstandschef Satya Nadella hofft nun auf den Start von Windows 10, der neue Möglichkeiten für Microsoft schaffen soll. (dpa)

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