Nach einem Bilanzskandal im vergangenen Jahr laufen die Geschäfte beim japanischen Technologiekonzern Toshiba wieder deutlich besser. In der ersten Hälfte des noch bis Ende März laufenden Geschäftsjahres verdreifachte der Konzern seinen Nettogewinn auf 115,3 Milliarden Yen (996 Millionen Euro) nach 37,3 Milliarden Yen im Vorjahr, wie Toshiba am Freitag bekannt gab. Dazu trug der Verkauf der Sparte für Haushaltsgeräte an die chinesische Midea Gruppe bei. Hinzu kommen Kostensenkungen und die starke Nachfrage nach Halbleitern.
Toshiba hatte lange Zeit seine Gewinne zu hoch ausgewiesen. Eine Untersuchungskommission war im vergangenen Jahr zu dem Schluss gekommen, dass der Technologiekonzern den Nettogewinn über sieben Jahre hinweg aufgebläht hatte. Daraufhin musste der Konzern seine Bilanzen mehrfach nach unten korrigieren, insgesamt um rund 225 Milliarden Yen. Seither baut Toshiba das Unternehmen umfangreich um. Reichte die Produktpalette des Konzerns zuvor von Laptop-Computern bis zu Atomkraftwerken, will man sich jetzt auf Speicherchips, das Energiegeschäft und den Infrastrukturbereich konzentrieren. Für das laufende Geschäftsjahr hat Toshiba seine Prognose angehoben und rechnet mit einem Nettoertrag in Höhe von 145 Milliarden Yen nach einem Verlust von 460 Milliarden Yen im vergangenen Jahr. (dpa)