Apple untermauert sein Engagement im wichtigen Markt China mit einem neuen Zentrum für Forschung und Entwicklung. Der Standort solle noch in diesem Jahr öffnen und auch die bisherigen Aktivitäten von Apple in dem Land unter einem Dach zusammenführen, teilte der iPhone-Konzern am Mittwoch mit. Apple-Chef Tim Cook kündigte die Pläne laut chinesischen Medienberichten bei einem Treffen mit Vize-Regierungschef Zhang Gaoli in Peking an. Der genaue Ort, die Personalstärke oder die Höhe der Investitionen von Apple wurden zunächst nicht genannt.
China entwickelte sich in den vergangenen Jahren zu einem Schlüsselmarkt von Apple – damit stieg zugleich aber auch die Abhängigkeit des Konzerns von dem Geschäft in dem Land. So bekam Apple auch die wirtschaftlichen Turbulenzen in China und die Sättigung des Smartphone-Marktes zu spüren. Zuletzt kam noch gut ein Fünftel der Erlöse aus China, zwischenzeitlich war es sogar ein Viertel gewesen. Cook zeigte sich auf lange Sicht dennoch zuversichtlich für das Geschäft in dem Land. Zugleich musste Apple wiederholt Rückschläge in China einstecken. So ist das Angebot von Filmen und E-Books seit Monaten vom Netz, mehrfach wurden Markenrechte oder Patente für Apple-Geräte vor Gericht angegriffen. Aktuell bauen einheimische Hersteller ihre Marktanteile aus. Apple beteiligte sich vor kurzem bereits mit einer Milliarde Dollar am Fahrdienst-Vermittler Didi Chuxing. Die für Apple ungewöhnliche Investition wurde von einigen Beobachtern auch als politisches Zeichen für langfristige Pläne des Konzerns gesehen. (dpa)