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Sonntag, Juni 16, 2024

Analyse: So sieht es bei SAP aus

Europas größter Softwarehersteller SAP öffnet am Donnerstag kommender Woche (20. Juli) die Bücher des zweiten Quartals.

Europas größter Softwarehersteller SAP öffnet am Donnerstag kommender Woche (20. Juli) die Bücher des zweiten Quartals.

DAS ERWARTET DER KONZERN:

Mit dem Verkauf der US-Tochter Qualtrics will sich SAP wieder auf seinen Kernbereich konzentrieren. Und hier wuchs der Auftragsbestand für Cloudsoftware zuletzt kräftig. Noch nie habe SAP mit einem zentralen Programm zur Unternehmenssteuerung (ERP – Enterprise Resource Planning) solche Wachstumsraten erzielt wie mit der Cloudversion des Kernprogramms S/4 Hana, sagte Konzernchef Christian Klein.

Das könnte auch den Gewinn antreiben, der im ersten Quartal noch unter Druck stand. Ein zunächst teures Sparprogramm sowie schlechtere Bewertungen von Start-up-Beteiligungen trübten das Ergebnis ein. Derlei Effekte seien im weiteren Verlauf des Jahres aber nicht zu erwarten, so das Management.

Der Konzern hat sich für das laufende Jahr nach der Ankündigung des Qualtrics-Verkaufs eher vorsichtige Ziele im fortgeführten Geschäft gesetzt. Währungsbereinigt soll das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Sonderposten um 8 bis 11 Prozent klettern. Inklusive Qualtrics hatten 10 bis 13 Prozent im Plan gestanden. An den grundlegenden Trends im Tagesgeschäft habe sich kaum etwas geändert, sagte der seit März amtierende Finanzvorstand Dominik Asam.

Optimistischer wurde das Dax-Schwergewicht bei den mittelfristigen Zielen. Für das Jahr 2025 gehen Klein und Asam jetzt von über 37,5 Milliarden Euro Gesamtumsatz aus, davon mehr als 21,5 Milliarden Euro aus der Cloud. Dabei ist Qualtrics als nicht fortgeführter Geschäftsbereich nun ausgeklammert, der Verkauf wurde Ende Juni auch abgeschlossen. Zuvor standen über 36 Milliarden Euro Gesamterlös im Plan.

DAMIT RECHNEN ANALYSTEN:

Goldman-Sachs-Experte Mohammed Moawalla geht davon aus, dass SAP mit seinem breit aufgestellten Cloud-Angebot besser durch schwere Fahrwasser komme als andere Anbieter – und deshalb auch schneller wachsen werde. Vieles deute aktuell auf eine robuste Nachfrage hin, auch aufgrund der Kernsoftware S/4 Hana. Währungseffekte herausgerechnet hat er deshalb einen Anstieg der Clouderlöse um 23 Prozent zum Vorjahresquartal auf dem Zettel.

Damit traut er SAP noch etwas mehr zu als der vom Konzern veröffentlichte Analystenkonsens. Die Experten rechnen im zweiten Quartal im Schnitt mit einem Cloudumsatz in Höhe von 3,4 Milliarden Euro, ein Plus von 22 Prozent. Insgesamt dürfte der Umsatz demnach um fünf Prozent auf knapp 7,6 Milliarden Euro steigen. Als bereinigtes operatives Ergebnis dürften den Analysten zufolge 1,9 Milliarden Euro hängen bleiben. Das entspräche einer Steigerung von 15 Prozent.

Wenig Luft nach oben sieht hingegen Charles Brennan vom Analysehaus Jefferies. Der Boom von Künstlicher Intelligenz beflügele aus Sicht von Investoren vor allem die Konkurrenz in der Tech-Branche, weniger SAP. „Wir sehen im zweiten Quartal wenig Spielraum für Resultate, die den Analystenkonsens übertreffen“, so Brennan. (dpa)

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