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Sonntag, Dezember 8, 2024

IFA auf dem Sprung nach China

Die Berliner Elektronik-Messe IFA geht erstmals mit einem Messe-Ableger in China an den Start. In Shenzhen soll der Kontakt mit chinesischen Händlern und Konsumenten im Mittelpunkt stehen.

Die Berliner Elektronik-Messe IFA geht erstmals mit einem Messe-Ableger in China an den Start. Die Consumer Electronics China feiert vom 20. April an in der chinesischen Metropole Shenzhen ihre Premiere. Auf 30.000 Quadratmetern sollen Aussteller und Händler ihre Neuheiten präsentieren. Die Standgröße sei eingeschränkt worden, damit die Messe alle Anfragen erfüllen konnte, sagte IFA-Chef Jens Heitheker. Zum Auftakt findet auch die internationale Pressekonferenz der IFA (2. bis 7. September) am Montag erstmals außerhalb Europas in Hongkong und Shenzhen statt. Die neue Elektronik-Schau wird unter anderem von der Stadtregierung von Shenzhen unterstützt. Ebenfalls im Boot sind große chinesische Handelsunternehmen wie Suning, Alibaba und Gome. Mit der CE China wolle die IFA ihren Handelspartnern die Möglichkeit bieten, mit chinesischen Händlern und Konsumenten in dem wichtigen Markt direkt in Kontakt zu treten, sagte Heitheker. Es würden Handelsdelegationen  aus Europa wie Euronics International, von Rakuten aus Japan sowie von Hi-Mart aus Südkorea erwartet. Schon einen Monat später wird auch die CEA, Veranstalterin der Consumer Electronics Show in Las Vegas, ihren Ableger CES Asia in Shanghai eröffnen. Man verstehe sich als CE China aber nicht als Konkurrenz, sagte Hans-Joachim Kamp, Aufsichtsratschef der IFA-Veranstalterin gfu, der dpa. «Die IFA ist ein spezielles Format, bei dem es um den Handel geht.» Anders als die Fach- und Neuheiten-Messe CES sei die IFA eine reine Order- und Publikumsmesse. Beide Messen hatten sich in der Vergangenheit jedoch immer wieder in Sachen Aussteller- und Besucherzahl sowie der Bedeutung für die Branche gemessen.

In Berlin hatte die IFA zuletzt erneut Zuwächse bei Besucherzahl und Bestellungen verzeichnet. An sechs Messetagen waren 245.000 Besucher gekommen, rund 5.000 mehr als ein Jahr zuvor. Die über 1.600 Aussteller generierten Bestellungen im Wert von 4,35 Milliarden Euro, ein Plus von rund 100 Millionen Euro. In den letzten Jahren war vor allem die klassische Unterhaltungselektronik mit ihrem Zugpferd, den Flachbildfernsehern, unter Druck geraten. 2016 wachse das Segment nach fünf Jahren Rückgängen wieder, sagte Kamp. Rückgrat des Aufschwungs bildeten wieder die modernen TV-Geräte. Vor allem große Bildschirmgrößen ab 54 Zoll Diagonale seien derzeit gefragt. Der Durchschnittspreis der verkauften Geräte kletterte Kamp zufolge auch deshalb von 580 auf 600 Euro. Auflösungen in Ultra HD und die HDR-Technologie – HDR steht für High Dynamic Range, eine deutlich optimierte Kontrast-Darstellung – für ein merkbar besseres Bild gehörten ebenfalls zu den Gründen für einen Kauf. Mit «Ultra HD Premium» verständigte sich die Branche nun auch auf ein einheitliches Qualitäts-Logo, das bestimmte Spezifikationen verbindlich festschreibt. Die verbesserte Bildwiedergabe werde eines der großen Themen in Shenzhen sein, sagte Kamp.

Neben den neuen Flaggschiff-TV-Geräten, die zunehmend als Steuerzentrale für das vernetzte Zuhause in den Mittelpunkt rücken, werden laut Kamp auch sogenannte Wearables ein bedeutendes Thema der nächsten Messen sein, ebenso der 3D-Druck, die Heim-Vernetzung sowie Anwendungen und Geräte für virtuelle Realität. Bei den Hausgeräten wie Waschmaschine oder Kühlschrank spiele für die Kunden aktuell vor allem das Energie-Bewusstsein eine bedeutende Rolle. Mit einigen Geräten ließen sich pro Jahr durchaus 40 bis 60 Euro an Energiekosten einsparen, sagte Kamp. Da sei ein neuer, energieeffizienter Kühlschrank bei der aktuellen Zins-Lage für viele «attraktiver als das Geld auf dem Konto».

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