Anbieter von PCs und mobilen Endgeräten hatten einen schweren Start ins Jahr 2023. Der Markt ging in Europa nicht nur im Vergleich zum vierten Quartal 2022 noch einmal zurück, sondern blieb insgesamt auch unter dem ersten Quartal 2022. Allerdings sehen die Context-Analysten positive Signale. Die Achterbahnfahrt der Pandemie-Jahre scheint beendet zu sein und bis Jahresende ist selbst bei der pessimistischsten Prognose-Variante stetiges Wachstum zu erwarten. «Ein Faktor, der den Aufschwung hinauszögert, ist der nach wie vor hohe Lagerbestand bei den Distributoren. Nachdem sie in der Pandemie die Vorratshaltung verstärkt hatten, um Lieferschwierigkeiten auszugleichen, reduzieren sie den Lagerbestand jetzt schrittweise wieder und sind vor allen darauf bedacht, schon länger auf Lager liegende Produkte loszuwerden. Viele von ihnen sind zudem zurückhaltend, wenn es darum geht, neue Lieferungen aufs Lager zu legen», so Amanuel Dag, Country Director Deutschland bei Context.
Daher bleibt nach Ansicht von Context das ganze erste Halbjahr 2023 schwierig – trotz einiger Ausnahmen mit gutem Wachstum. Eine dieser Ausnahmen sei zum Beispiel der Gaming-Markt. Außerdem geht der Marktforscher davon aus, dass die Verkäufe im Bildungsbereich in einigen Ländern, darunter Spanien und Italien, schon bald anziehen. Das blieben jedoch begrenzte Entwicklungen, die sich nicht spürbar auf den gesamteuropäischen Markt auswirken.
Ab dem Sommer sind die Aussichten in der aktuellen Context-Prognose jedoch deutlich besser – sowohl was Stückzahlen als auch Umsatz anbelangt. Bei Desktop-PCs könnten die Stückzahlen im vierten Quartal 2023 sogar seit langem wieder einmal das Vorjahresquartal übertreffen. Im Bereich Mobile Computing könnte dies sogar schon im dritten Quartal der Fall sein. Die günstigste Prognose geht für das Gesamtjahr 2023 für den Markt für Desktop-PCs von einem Minus gegenüber dem Vorjahr von 9,2 Prozent (in Stückzahlen) respektive 9,3 Prozent (beim Umsatz) aus. Die pessimistische Prognose erwartet ein Minus von 15,2 Prozent (Stückzahlen) oder 15,3 Prozent (Umsatz). Der Einbruch im ersten Quartal 2023 ist dabei bereits berücksichtigt. In beiden Szenarien zeigt sich jedoch eine Verbesserung von Quartal zu Quartal. Im vierten Quartal könnte dann seit langem erstmals wieder mehr Desktop-PCs als im Vorjahresquartal verlauft werden (+4,7 Prozent).