Unternehmen in Deutschland schauen bei ihren Datenanalysen bisher eher in den Rückspiegel – vorausschauende Analysen werden einer Studie zufolge aber deutlich zunehmen. Fast die Hälfte der Unternehmen mit mehr als 100 Mitarbeitern (48 Prozent) nutzt Auswertungen, die bisherige Zustände einordnen, ergab eine Studie des Digitalbranchenverbands Bitkom und der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG, die am Freitag in Berlin vorgestellt wurde. Analysen über zukünftige Entwicklungen sind aber im Kommen: Bisher nutzt sie ein gutes Drittel (39 Prozent), ein weiteres Viertel (23 Prozent) plant den Einsatz. «In diesem Bereich gibt es die größte Dynamik», sagte der Geschäftsführer von Bitkom Research, Axel Pols.
Ganz hintenan stehen noch komplexe Auswertungen, die in praktische Handlungsvorschläge münden: Sogenannte präskriptive Analysen nutzen derzeit nur 15 Prozent der Unternehmen, acht Prozent planen den Einsatz. Big-Data-Anwendungen, die Daten mit unterschiedlicher Herkunft und Struktur erfordern, sind generell noch nicht weit verbreitet – Vorreiter unter den Branchen sind Medienunternehmen (35 Prozent) und Automobilindustrie (30 Prozent). Als Hemmnisse nennen Unternehmen, die Big Data nicht einsetzen, vor allem die fehlende Rechtsgrundlage (50 Prozent) sowie Bedenken bei Datensicherheit (48 Prozent) und Datenschutz (47 Prozent). (dpa)