Im Durchschnitt verdiente ein Ingenieur in Deutschland im vergangenen Jahr fast 64.000 Euro brutto, so eine aktuelle Studie der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und Compensation-Online. Und die Aussichten sind dank der hohen Ausfuhr deutscher Produkte und neuer Rekorde am Arbeitsmarkt gut. «Wir gehen für 2015 von einem Gehaltswachstum für Ingenieure von circa 2,8 Prozent aus», betont Tim Böger, Geschäftsführer von Compensation-Online. Die erwarteten 65.700 Euro würden einen Zuwachs von mehr als 10.000 Euro innerhalb von zehn Jahren bedeuten. Diese Prognose sei jedoch eher konservativ. «Die Gehälter für Neueinstellungen liegen heute über diesem Niveau», so der Vergütungs-Experte weiter. Entscheidend für die Gehaltshöhe sind unter anderem die Fachrichtung und die Einsatzbranche. Am besten verdienen Ingenieure demnach in der Halbleiterindustrie (Jahresdurchschnittsgehalt 75.138 Euro in 2015) und in der Telekommunikations-Branche (74.505 Euro). Der Anlagenbau (73.754 Euro) schafft es als klassischer Industriezweig ebenfalls auf das Treppchen. Dahinter folgen bereits IT-Systemhäuser mit einem Jahresdurchschnittsgehalt von 72.890 Euro vor der Autoindustrie (70.789 Euro).
Unter den Fachrichtungen liegen Konstrukteure mit fast 70.000 Euro im Jahresdurchschnitt unangefochten an der Spitze vor Produktionsingenieuren (62.692 Euro) und Elektrotechnikern (61.803 Euro). Im Vergleich der Regionen hat das fränkische Erlangen seinen Spitzenplatz mit mehr als 75.500 Euro Jahresverdienst vor der Autometropole Stuttgart verteidigt. Vor allem der dortige Großarbeitgeber Siemens dürfte die Gehälter in Erlangen in die Höhe getrieben haben. Dahinter folgt die Region Mannheim/Ludwigshafen vor den Ballungszentren München und Frankfurt. Mit Düsseldorf folgt auf Platz sechs erstmals eine Region aus dem Westen der Republik.