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Samstag, April 27, 2024

Ingram: «Wir wollen tausende Softwareanbieter im Sortiment»

Ingram Micro wirbt um Startups, ISVs und Provider, um das Angebot seines Cloud-Marketplace erheblich auszuweiten. In München gab der Broadliner Details bekannt.

Ingram Micro wirbt um Startups, ISVs und Lösungsprovider, um das Angebot seines Cloud-Marketplace in Breite und Tiefe auszuweiten. Nach der jüngsten Überarbeitung des Systems verspricht der Distributor den Anbietern wie den Resellern und MSPs eine vollautomatisierte Abwicklung aller Prozesse, vom Onboarding bis zum Lead-Management. Mit der «Comet Competition» bietet  Ingram Micro für Software-Innovatoren, Startups, und Lösungsanbieter seit Herbst vergangenen Jahres ein Entwicklungsprogramm in Wettbewerbsform an. Das Ziel: Die besten unter ihnen werden sich alsbald als ISVs auf dem Marketplace einbringen und somit das Angebot des Distributors in Breite und Tiefe wesentlich ergänzen. Bisher fand der Wettbewerb schon in San Diego, Tel Aviv oder Paris statt – aber auch deutsche Teilnehmer gab es schon, wie Eric Gitter von Ingram Micros Cloud-Technologie-Einheit Cloudblue im Gespräch mit Channelobserver hervorhebt.

Es ist zu erwarten, dass die Innovatoren-Initiative alsbald auch in Deutschland ankommt. Schließlich ist gerade auch im deutschen Markt eine Diversifizierung des Angebots stark gefragt: «Branchenlösungen, Nischenlösungen, lokale Lösungen sind stark im Kommen», zeigt sich der Vice President Worldwide Strategic Business Development überzeugt. Früher einmal galt in der Software-Distribution ein Sortiment mit 20 bis 30 Herstellern bereits als rundes Angebot, blickt er zurück. Jetzt hingegen setze man sich ganz neue, deutlich ehrgeizigere Ziele bei der Gestaltung des SaaS-Portfolios: «Wir sprechen heute von einem Angebot mit tausenden relevanten Software-Anbietern.»

Die Grundlage für diesen strategischen Vorstoß bildet die technische Überarbeitung, die Ingram Micro zuletzt an seinem Cloud Marketplace vorgenommen hat: Der erstmals auf der «Top»-Messe im Frühjahr vorgestellte Self-Service «Connect» soll auch ISVs einen schnellen, vollautomatisierten On-Boarding-Prozess ermöglichen. Auch Ingor Guss, als Business Development Manager im Cloud-Team des deutschen Distributors vor allem mit dem Portfolio-Management befasst, spricht von einem Strategiewandel beim Unternehmen: «Das On-Boarding inklusive aller vertraglichen, rechtlichen und technischen Fragen war früher oft zeitaufwendig, zwangsläufig lag der Fokus deshalb auf den großen Herstellerpartnern. Wir haben aber erkannt, dass sich das ändern muss und bieten nach der Einführung von `Connect´ ein vollautomatisiertes System, mit dem sich jeder selbst onboarden kann.» Das neue «Sales und Marketing Hub“ wiederum automatisiert den Marketing- und Sales-Support beim Cloud-Vertrieb. Die Vertriebspartner finden hier übersichtlich Marketingmaterialien und Kampagnen-Vorlagen, die sie schnell personalisieren und für ihre Cloud-Kunden einsetzen können. Auch das Leadmanagement sei über diesen Service problemlos möglich. „Das ist schon ein vollwertiges CRM-System ohne Aufpreis“, betont Ingram-Manager Guss.

Überhaupt habe man darauf verzichtet «Zollpunkte einzurichten», an denen Kosten für die Handelspartner anfallen. «Dadurch würden wir nur die Wertschöpfungskette entschleunigen und der Erfolg der Plattform hängt schließlich davon ab, wie gut die Partner ihre Endkunden bedienen», zeigt sich Cloudblue-Manager Eric Gitter überzeugt. Somit ist selbstverständlich auch der Einsatz des Cloud Marketplace als White-Label-Lösung beim Endkunden kostenlos. Auch hier laufen viele Prozesse vollautomatisiert, etwa der Export der Abrechnungsdaten in die ERP-Systeme der Partner. Wie die IM-Manager andeuten, sehe man gerade hier auch einen Vorsprung gegenüber vergleichbaren Angeboten der Wettbewerber. Hohe Angebotsrelevanz, ein hoher Innovationsgrad und ein hoher Autmoatisierungsgrad sind für Eric Gitter die Grundlagen für ein erfolgreiches Cloud-Channelgeschäft. «Heute sehen wir: Die Cloud wird den Channel nicht verdrängen. Im Gegenteil, der Anteil des Channels am Cloud-Geschäft wächst stetig.» Gitter ist zuversichtlich, dass sich die hohen getätigten Investitionen und der leidenschaftliche Einsatz der Cloudblue-Unit, auf deren Technologie der Marketplace basiert, voll auszahlen werden. Freilich werde man das System stetig mit Blick auf die Marktbewegungen weiterentwickeln, betont der Cloudblue-Manager. 

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