Europas größter Softwarehersteller SAP hat im abgelaufenen dritten Quartal deutlich mehr verdient als gedacht und erhöht den Geschäftsausblick. Bereinigt um Sondereffekte und vor Zinsen und Steuern stieg das Betriebsergebnis laut vorläufigen Zahlen überraschend um 2 Prozent auf 2,10 Milliarden Euro, wie das Dax-Schwergewicht am Dienstagabend in Walldorf mitteilte. Dank der um ein Fünftel wachsenden Cloudgeschäfte zog der Umsatz im Vergleich zum schwachen Vorquartal um 5 Prozent auf 6,84 Milliarden Euro an. Analysten hatten zuvor mit einem deutlich schwächeren Anstieg gerechnet. Unter dem Strich blieb mit 1,42 Milliarden Euro dennoch 14 Prozent weniger Nettogewinn übrig als vor einem Jahr, vor allem wurde mehr Geld für die aktienbasierte Vergütung der Mitarbeiter nötig.
SAP-Chef Christian Klein erhöhte nach dem überraschend guten Abschneiden die Finanzprognose für das laufende Jahr leicht. Im dritten Quartal war erneut die Software zur Nutzung über das Netz (Cloudsoftware) der Wachstumstreiber, nun rechnen die Walldorfer 2021 hier mit einem währungsbereinigten Umsatzplus von 16 bis 19 Prozent. Zuletzt standen 15 bis 18 Prozent Anstieg im Plan. Das bereinigte operative Ergebnis soll nun währungsbereinigt maximal um 2 Prozent sinken statt um 4 Prozent. Nach wie vor hält SAP im besseren Fall zu konstanten Wechselkursen einen Wert wie im Vorjahr für möglich. «Wir erleben eine Rekordnachfrage nach unseren Anwendungen und unserer Plattform», sagte Klein laut Mitteilung. «Das hat zu einer deutlichen Beschleunigung unseres Cloudwachstums geführt.» Das Cloudgeschäft wachse immer schneller und habe zu dem angehobenen Ausblick für das Gesamtjahr geführt, sagte Finanzchef Luka Mucic. (dpa)