Der Sparkurs von Großkunden aus der Finanzbranche durchkreuzt die Umsatz- und Gewinnpläne des IT-Dienstleisters GFT Technologies. Weil zwei Finanzinstitute aus Großbritannien und Nordamerika ihre Ausgaben zusammenstreichen, rechnet GFT-Chefin Marika Lulay in diesem Jahr mit einem Umsatzausfall von 37 Millionen Euro. Ihre Mittelfrist-Ziele für 2020 verschob sie am Montag gleich um zwei Jahre in die Zukunft. Die GFT-Aktie verlor am Vormittag 13 Prozent an Wert. Im Tagestief lag das Papier sogar um knapp 16 Prozent im Minus.
Obwohl das Geschäft mit anderen Kunden stärker wächst, dürften die Erlöse 2017 statt der bisher anvisierten 450 Millionen nur 425 Millionen Euro erreichen, teilte das TecDax-Unternehmen aus Stuttgart am Montag mit. Beim Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) rechnet das Management statt mit 48,5 Millionen nur noch mit 42 Millionen Euro. Die Sparmaßnahmen der beiden Finanzinstitute dürften 2018 anhalten, schätzt die GFT-Führung. Eine Erholung erwartet sie erst schrittweise ab 2019. Das bisherige Ziel, im Jahr 2020 einen Umsatz von 800 Millionen Euro zu erreichen, dürfte jetzt erst 2022 Wirklichkeit werden. Auch der Plan, 12 Prozent des Umsatzes als Ebitda zu verbuchen, werde voraussichtlich erst dann erreicht. (dpa)