Ingram Micro prognostiziert, dass das Preisgefüge in der deutschen Distribution bei allen Marktteilnehmern in den nächsten Monaten und Jahren deutlich nach oben gehen wird. In Konsequenz würden viele zusätzliche Leistungen künftig nicht mehr als Dreingabe kostenlos mitgegeben werden, kündigt Deutschlandchef Alexander Maier gegenüber ChannelPartner an. «Die breite Leistungsfähigkeit, die die Distributoren in der Vergangenheit entwickelt haben, nehmen Kunden wie Hersteller gerne in Anspruch, aber wir werden für diese Leistungen nicht adäquat kompensiert», so Maier weiter. Zudem würde der Broadliner sein Engagement in einigen Kundensegmenten, dazu zählt der Manager das B2C-, Retail- und Etail-Umfeld, auf den Prüfstand stellen. Es sei «extrem schwierig» geworden, als Distribution entsprechende Wertschöpfung aus diesen Geschäften zu generieren und man müsse in Konsequenz das weitere Vorgehen abwägen, so Maier weiter.
Dass die Distribution für einige Leistungen, die größtenteils sogar kostenlos erbracht werden, nicht immer adäquat bezahlt wird, wurde in der Vergangenheit bereits häufiger angesprochen. Ähnlich äußerte sich bereits ComLine-Geschäftsführer Harald Rapp. Der Handel müsse die Bereitschaft haben, bestimmte Tools und Services künftig auch über einen etwas höheren Einkaufspreis zu honorieren. «Ich würde mir wünschen, dass wir Distributoren den Gedanken an die Kostenführerschaft aufgeben. Preis und Leistung müssen zusammen betrachtet werden»,appellierte Rapp an die Branche.