Der IT-Dienstleister Cancom hat sich mit Partnern einen Großauftrag der EU gesichert. Der Gesamtwert des Projekt der EU-Institution EU-Lisa betrage maximal rund 440 Millionen Euro, davon entfielen 110 bis 120 Millionen Euro auf Cancom, wie das Unternehmen am Mittwoch in München mitteilte. Der Vertrag laufe maximal sechs Jahre. Cancom werde unter anderem Server-, Speicher und Netzwerk-Komponenten sowie Hardware-Ausrüstung bereitstellen. Mit den Arbeiten könne Cancom voraussichtlich noch im laufenden ersten Quartal 2021 beginnen, hieß es weiter. Die Cancom-Aktien legten im vorbörslichen Handel um mehr als zwei Prozent zu.
Eu-LISA ist den Angaben zufolge die Agentur der Europäischen Union für das Betriebsmanagement von IT-Großsystemen im Bereich Freiheit, Sicherheit und Recht. Sie verantwortet die Verwaltung von IT-Großsystemen und unterstützt somit die Durchführung der EU-Strategien für Justiz und Inneres. In dieser Funktion soll sie Europa durch den Einsatz von Technologien sicherer machen. So gewährleistet eu-LISA beispielsweise die Reisefreiheit innerhalb Europas, ohne die Sicherheit zu gefährden.
„Wir freuen uns auf dieses internationale Großprojekt, das eines der größten Datacenter-Projekte der EU darstellt“, sagte Unternehmenschef Rudolf Hotter laut Mitteilung. Es werde dazu beitragen, die Wachstumspläne des Unternehmens im Bereich der öffentlichen Auftraggeber zu beschleunigen. Gegenwärtig sei Cancom noch mit einigen weiteren öffentlichen Auftraggebern im Gespräch, einerseits auf EU-Ebene, andererseits mit Bund und Ländern. „Wir blicken im Geschäftsbereich der öffentlichen Auftraggeber sehr optimistisch und voller Vorfreude auf die nächsten Monate“, so Hotter weiter. (dpa)