Strato, das zur Deutschen Telekom gehört, bietet Speicherplatz für Unternehmen und Privatleute an. Deren E-Mails oder Webseiten dürfen nicht verloren gehen. In dem Berliner Rechenzentrum gibt es ein ausgefeiltes System, um Energie und Kosten zu sparen. Die «Racks» genannten Serverschränke stehen auf einer Art doppeltem Boden. Unter ihnen fließt kühle Luft, die durch Löcher im Boden nach oben dringt. Gekühlt wird nur, was gekühlt werden muss – also die Computer. Tritt man aus dem «Kaltgang» zwischen den Rechnern, wird es deutlich wärmer. Denn die Wärme, die die Geräte abgeben, landet im «Warmgang» hinter den Serverschränken. Hier wird weniger stark gekühlt, um Energie zu sparen. Mitarbeiter, die durch die Hallen laufen und an den Geräten werkeln, haben es also etwas wärmer als die Computer selbst.
Doch selbst im «Warmgang» ist die Luft an besonders heißen Tagen noch kühler als draußen. Dann wird die Abluft der Computer zur Kühlung genutzt. Sie wird in eine zimmergroße Kühlanlage gesogen, dort mit kaltem Wasser abgekühlt und wieder in Richtung Rechner geschickt. Ein halbes Dutzend Kühlanlagen auf dem Dach des Rechenzentrums bringen das Wasser auf die richtige Temperatur. Während mehr als 30 Grad den Menschen zu schaffen machen, kommen die Kühlanlagen erst später ins Schnaufen. «Die Kühlschränke arbeiten bis 40 Grad super», sagt Böing. Weil auch die Luft direkt um die Kühlanlagen mit Wassernebel abgekühlt wird, gibt es noch einen weiteren Puffer.
Diese akribische Planung soll Ausfälle verhindern. Die Rechner laufen zwar auch, wenn es wärmer wird. Aber bei zu großer Hitze drohen Schäden, sagt Rechenzentrums-Leiter Andrej Kaiser. «Wenn man dauerhaft zu hoch fährt, verschleißen die Bauteile. Dann geht irgendwann die Hardware kaputt.» Die Hitze setzt auch Servern zu, die etwa Unternehmen selbst betreiben. Wird es zu heiß, können die schon mal einknicken, warnt Böing. «Wer geschäftskritische IT betreibt, sollte sich tunlichst mit dem Thema Klima und Temperaturen auseinandersetzen.» Ein Schritt sei, vom Fachmann eine Klimaanlage einbauen zu lassen. (dpa)