Bisher konnte sich Drillisch aber mit keinem dieser drei Konzerne einigen. Eine Zusammenarbeit mit Telefónica ist am naheliegendsten, da beide Firmen ohnehin schon kooperieren beim aktuellen langsameren 4G-Standard. Allerdings verkrachte sich die Firma von Ralph Dommermuth kürzlich mit dem Münchner Konkurrenten wegen dessen Rechnungen für 4G-Netzkapazitäten. Mit der Netzagentur als Schiedsrichter sollen die separaten brachliegenden Verhandlungen mit der Telekom und Vodafone neuen Schwung bekommen. Branchenkenner haben aber Zweifel, ob Drillisch tatsächlich Kapazitäten von einer dieser beiden Firmen kaufen will oder diese Gespräche nur aus Verhandlungstaktik sucht: Um Telefónica zu signalisieren, dass man anderswo vielleicht billiger einkaufen könnte. Ein Vodafone-Sprecher sagte am Dienstag, die Verhandlungen seien «ruhend» gestellt – Drillischs Forderungen seien bisher wirtschaftlich nicht tragbar gewesen. Man sei aber «nach wie vor offen für einen Deal, dessen Ergebnis beiden Seiten gerecht wird». Für Endkunden ist die Frage, ob Drillisch es wirklich zum vierten deutschen Mobilfunk-Netzbetreiber schafft, durchaus wichtig. Denn Experten rechnen damit, dass der Wettbewerb sich durch den neuen Marktteilnehmer verschärft und die Angebote sich verbessern. (dpa)
Streit um Mobilfunk-Markt
Wegen festgefahrener Verhandlungen zwischen Telekommunikationsfirmen wird die Bundesnetzagentur erstmals zum Schiedsrichter am Mobilfunkmarkt.
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