Der taiwanische Apple-Partner Foxconn hat den Übernahme-Poker um den angeschlagenen japanischen Elektronikkonzern Sharp gewonnen. Der in Osaka ansässige Konzern teilte am Donnerstag offiziell mit, das Angebot von Foxconn über rund sechs Milliarden Dollar (5,4 Milliarden Euro) anzunehmen. Der japanische Staat hatte über einen Fonds versucht, eine Übernahme Sharps durch einen ausländischen Konzern zu verhindern, ist damit jedoch gescheitert. Foxconn käme auf einen Anteil an Sharp von rund 70 Prozent. Das wäre die größte Übernahme eines japanischen Elektronikkonzerns durch ein ausländisches Unternehmen. Während Foxconn rund 5,9 Milliarden Dollar für Sharp geboten hatte, wollte der von der japanischen Regierung gestützte Fonds Innovation Network Corporation of Japan (INCJ) rund 2,5 Milliarden Dollar in die Sanierung des angeschlagenen Elektronikunternehmens investieren.
Experten hatten INCJ lange als Favoriten gesehen angesichts der Bemühungen der japanischen Regierung, Sharps Technologie nicht in ausländische Hände geraten zu lassen. Sharp war ein Pionier bei flachen LCD-Bildschirmen, geriet in den vergangenen Jahren jedoch durch koreanische und chinesische Konkurrenz bei Bildschirmen für Fernseher und Smartphones massiv unter Druck. Nach hohen Verlusten stand zeitweise sogar der Fortbestand des Unternehmens infrage. (dpa)