Jeder Bundesbürger lässt jährlich im Durchschnitt Waren im Wert von 26 Euro mitgehen, ohne zu bezahlen. Nach wie vor schmälert eine durchschnittliche Inventurdifferenz von 1,01 Prozent des Umsatzes die Renditen im Einzelhandel – obwohl der Handel rund 1,3 Milliarden Euro in Technik und Personal investiert, um seine Waren vor Diebstählen zu schützen. In Summe gehen dem Einzelhandel durch Inventurdifferenzen und Investitionen zu deren Vermeidung 1,3 Prozent des Umsatzes beziehungsweise rund 5,2 Milliarden Euro verloren, rechnet das EHI vor.
Dabei wird nur ein Bruchteil der Taten erkannt und angezeigt. Auch im vergangenen Jahr sind die angezeigten Ladendiebstähle laut Polizeilicher Kriminalstatistik wieder leicht auf 356.152 Fälle zurückgegangen. Der stetige Rückgang von angezeigten Ladendiebstählen spiegele aber offensichtlich nicht die tatsächlichen Verhältnisse wider. Durch die enorme Dunkelziffer von über 98 Prozent besitze die Statistik nur eine sehr eingeschränkte Aussagefähigkeit, sind die Handelsexperten überzeugt. Im Elektronikhandel gehören Speichermedien, Konsolenspiele, Smartphones und LED-Leuchtmittel zu den „Klaurennern“.