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Donnerstag, März 28, 2024

Intel-Chef: Investitionen gegen Chip-Engpässe brauchen Jahre

Der Chip-Riese Intel sieht kein Ende der globalen Halbleiter-Engpässe. Intel-Chef Pat Gelsinger gibt eine Prognose ab.

Der Chip-Riese Intel sieht kein Ende der globalen Halbleiter-Engpässe, die unter anderem Autobauern schwer zu schaffen machen. Die «beispiellose Nachfrage» strapaziere die Lieferketten in der Branche, sagte der neue Intel-Chef Pat Gelsinger am Donnerstag. Es fehle an Fertigungskapazitäten, Material für Leiterplatten sowie an Bauteilen. «Wir erwarten, dass die nötigen Investitionen aus der Branche gegen diese Knappheit ein paar Jahre in Anspruch nehmen.» Gelsinger, der erst vor kurzem die Führung von Intel übernahm, will den Konzern verstärkt auch als einen Auftragsfertiger etablieren. Rückschläge bei der Entwicklung neuer Produktionstechnologien und der Vormarsch der Chip-Architektur der britischen Firma Arm brachten Intel zuletzt verstärkt unter Druck. Im vergangenen Quartal ging bei Intel das wichtige Geschäft mit Rechenzentren deutlich zurück. Der Konzern werde hier aggressiv um Marktanteile kämpfen, versicherte Gelsinger. Bei Prozessoren für Notebooks gab es unterdessen einen kräftigen Sprung – auch wenn günstigere Geräte als vor einem Jahr gefragt waren. Insgesamt blieb der Intel-Quartalsumsatz im Jahresvergleich fast unverändert mit 19,67 Milliarden Dollar (rund 16,4 Mrd Euro). Der Gewinn fiel unterdessen um gut 40 Prozent auf 3,36 Milliarden Dollar, wie Intel nach US-Börsenschluss am Donnerstag mitteilte. Einen Ausschlag dafür gab eine außerordentliche Belastung von rund 2,2 Milliarden Dollar, nachdem Intel zu einer Zahlung in dieser Höhe an einer Patentfirma verurteilt worden war.

Im Geschäft mit Rechenzentren fiel der Umsatz um ein Fünftel auf 5,56 Milliarden Dollar. Und auch das operative Ergebnis sackte von 3,5 auf knapp 1,3 Milliarden Dollar ab. Nachdem im vergangenen Jahr die Rechenzentren angesichts des höheren Datenvolumens durch Arbeiten und Lernen von Zuhause aus ausgebaut wurden, wurde mit einer Abkühlung bereits gerechnet. Intel sieht darin eine befristete Abkühlung, während 2020 georderte Chipmengen «verdaut» würden – und keine Abwanderung zur Konkurrenz. Zuletzt hatte der Intel-Erzrivale AMD Boden bei Server-Chips gutgemacht. Unterdessen lieferte Intel 54 Prozent mehr Prozessoren für Notebooks aus. Ihr durchschnittlicher Preis sank jedoch um 23 Prozent, unter anderem da im Bildungsbereich in den USA die einfacheren und günstigeren Chromebooks gefragt waren. Intels PC-Sparte steigerte den Umsatz insgesamt um 8,5 Prozent auf 10,6 Milliarden Dollar. «Wir sehen keine Anzeichen für eine Abkühlung der PC-Nachfrage», betonte Gelsinger. Mit dem Arbeiten und Lernen von Zuhause aus bekam der jahrelang schwächelnde Markt schon im vergangenen Jahr einen kräftigen Schub. Die aktuelle Halbleiter-Knappheit, wegen der mehrere Autohersteller bereits die Fließbänder anhalten mussten, geht unter anderem darauf zurück. Zugleich wurden die Engpässe nach Einschätzung von Experten auch von Vorratskäufen des chinesischen Huawei-Konzerns angesichts von US-Sanktionen verursacht. Die Intel-Aktie gab im nachbörslichen Handel zeitweise um zwei Prozent nach. Der Konzern hatte zwar die Prognosen bei Umsatz und dem Gewinn pro Aktie im gesamten Jahr angehoben – aber nicht so deutlich, wie am Markt erwartet wurde. (dpa)

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