Bei Yahoo steht ein großer Umbau an. Nachdem der geplante Verkauf der Beteiligung an Alibaba scheiterte, wird eine Abspaltung des Online-Kerngeschäfts angepeilt.
Der Internet-Pionier Yahoo spaltet sich in der Kontroverse um den milliardenschweren Anteil am chinesischen Online-Riesen Alibaba in zwei Unternehmen auf. Statt des Alibaba-Anteils soll nun voraussichtlich das bisherige Internet-Kerngeschäft in eine neue Firma ausgelagert werden. Dabei würden zwei börsennotierte Unternehmen entstehen. Yahoo wollte ursprünglich die Alibaba-Beteiligung abstoßen und den Erlös an die Aktionäre ausschütten. Der Anteil von 15 Prozent an der Handelsplattform Alibaba wäre an der Börse einzeln mit über 31 Milliarden Dollar fast genauso viel wert wie ganz Yahoo. Doch auch kurz vor dem geplanten Abschluss der Transaktion Anfang kommenden Jahres blieb unklar, ob sie steuerfrei umgesetzt werden kann. Der Finanzinvestor Starboard Value forderte Yahoo deswegen Mitte November auf, stattdessen das Internet Kerngeschäft abzustoßen. Nun stoppte der Internet-Konzern stoppte die seit Monaten vorbereitete Transaktion mit der Ausgliederung der Alibaba-Beteiligung. Jetzt solle geprüft werden, stattdessen das Internet-Kerngeschäft und die Beteiligung an Yahoo Japan in die neue Firma zu verlagern.
Der Aktienkurs legt nahe, dass die Anleger im Kerngeschäft des Internet-Dinos gar keinen Wert mehr sehen. Dennoch sollen mehrere Finanzinvestoren Interesse an dem Yahoo-Kern mit mehreren hundert Millionen Nutzern gezeigt haben. Auch der Telekom-Riese Verizon, der bereits den Konkurrenten AOL übernommen hatte, signalisierte die Bereitschaft zu einem Deal. Die Yahoo-Aktie legte nach der Ankündigung am Mittwoch vorbörslich um fast drei Prozent zu. Konzernchefin Marissa Mayer versucht schon seit drei Jahren, das Internet-Kerngeschäft in Schwung zu bringen – bisher schwächeln die wichtigen Werbeerlöse aber weiterhin. Auch ein Fokus auf mehr Medieninhalte wie Videos samt einer Neuauflage der TV-Serie «Community» brachte Verluste. Der Verwaltungsrat halte dennoch an Mayer im Chefsessel fest, berichtete jüngst die Tech-Journalistin Kara Swisher im Blog «Recode», die in der Regel sehr gut über Vorgänge bei Yahoo informiert ist. (dpa)
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