Erich Kellerhals, Minderheitsgesellschafter von Media/Saturn (MSH) meldet sich auf seinerHomepageerneut zu Wort: Demnach will Pieter Haas, Chef der Media/Saturn-Holding, mit dem sich Kellerhals seit Monaten eine Privatfehde liefert, einen Online-Händler übernehmen. Der Manager versuche derzeit, eine einstimmige Zustimmung für die Akquisition zu erhalten, so Kellerhals weiter. Die Muttergesellschaft Metro habe sich an dem Unternehmen bereits früher beteiligt, ein Firmenname wird allerdings nicht genannt. Kellerhals lehnt diesen Zukauf strikt ab: «Das zu erwerbende Unternehmen verfehlte jeden Plan seit 2012 und schreibt Verluste. Die Metro ist verpflichtet, jetzt Verluste auszugleichen und Kapital zuzuführen, um eine Insolvenz zu verhindern. Diese Verluste fürs Unternehmen soll in Zukunft die Media-Saturn-Holding übernehmen.» Wenn das Unternehmen in diesem Jahr übernommen werde, schädige Haas dadurch Media Markt/Saturn, warnt Kellerhals. Die Metro selbst will sich zu den Äußerungen des streitbaren Minderheitsgesellschafters nicht äußern: «Wir kommentieren derartige Äußerungen grundsätzlich nicht», betont eine Firmensprecherin gegenüber ChannelObserver.
Erich Kellerhals torpedierte bereits in der Vergangenheit die Online-Strategie des Retailers. So sprach er sich beispielsweise gegen die geplanten Übernahmen von iBood und ReBuy aus. Auch um derartige Konflikte zu vermeiden, hatte die Metro im Jahr 2013 mit der Metro Innovations Holding GmbH eine E-Commerce-Beteiligungsgesellschaft gegründet. Die Beteiligungstochter fällt in den Zuständigkeitsbereich von Metro-Vorstand Pieter Haas. Metro Innovations stieg im vergangenen Jahr beim niederländischen Online-Händler Ibood ein, der zeitlich begrenzte Verkaufsaktionen für Elektronikartikel, so genannte «Flash-Sales», veranstaltet. «Pieter Haas wurde das Vertrauen geschenkt, Online-Firmenkäufe zu tätigen. Es wurden von Herrn Pieter Haas in Russland die Firma 003 und in Deutschland unter anderem 24/7, Juke und Flip4New erworben. Die Entscheidungen waren alle falsch und bringen heute hohe Verluste», meint Kellerhals.