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Donnerstag, April 25, 2024

Euronics mit zweistelligem Umsatzrückgang

Der Umsatz der Verbundgruppe Euronics ging im vergangenen Geschäftsjahr zweistellig zurück. Ein Produktsegment brach besonders stark ein. 16 neue Themenfelder für Wachstum festgelegt.

Das abgelaufene Geschäftsjahr 2012/2013 lief für die Verbundgruppe Euronics in Deutschland ernüchternd: 1.656 Mitglieder erwirtschafteten einen Außenumsatz von 3,3 Milliarden Euro. Der Zentralumsatz betrug 1,47 Milliarden Euro. Das entspricht einem Umsatzrückgang in Höhe von 12 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Bereits die vergangenen beiden Geschäftsjahre waren rückläufig. Das Geschäftsjahr sei damit „unter den Erwartungen“ verlaufen, wie die Gruppe mitteilt. Der deutsche CE-Markt stehe nach wie vor unter Druck. Sättigungseffekte und ein „starker Preiskampf in nahezu allen Produktgruppen“ würden der Branche zu schaffen machen und hätten zu einem Rückgang des Gesamtmarkts um mehr als 10 Prozent geführt. Besonders das Segment Unterhaltungselektronik/Foto war bei Euronics mit einem Einbruch von 27 Prozent für die schwache Umsatzentwicklung verantwortlich. Der TK-Bereich konnte dagegen um vier Prozent zulegen, das IT-Segment stagnierte. „Zu der allgemeinen TV-Absatzkrise kamen bei uns die Probleme unseres Hauptlieferanten Loewe hinzu. Davon waren wir stärker als andere Kooperationen betroffen“, so Benedict Kober, Sprecher des Euronics-Vorstands, am Rande der Euronics-Hausmesse in Leipzig. Die Mitglieder seien allerdings ob dieser Entwicklung nicht beunruhigt. Die Beteiligung an der Generalversammlung am Vortag der Messe sei „hervorragend“ gewesen. Bei den Händlern gebe es eine „positive Grundstimmung“. Allerdings gebe es derzeit einfach zu wenig Frequenz in den Läden. 

Auf dem Kongress in Leipzig stellte die Verbundgruppe 16 zukunftsträchtige Geschäftsfelder vor, die sich der Fachhandel jetzt erschließen müsse. Die Bandbreite reicht von Ulta-HD-Fernsehgeräten über Digitale Gesundheitsüberwachung bis hin zu Smart Wearables oder Multiroom-Lösungen. Hinzu kommen 3D-Drucker, IP-Telefonie, OLED-Leuchtmittel und Digital Signage. Ein zusätzlicher Schwerpunkt für den gesamten Fachhandel sei das Thema „Smart Home“, zu dem auch die Sicherheitstechnik zähle. Hier ging Euronics eine strategische Partnerschaft mit Qivicon ein. Die von der Telekom initiierte Allianz will den Kunden herstellerübergreifende Lösungen für das Smart Home anbieten. „Nicht jeder Händler wird gleich alle neuen Segmente erschließen, aber er wird vielleicht einige Trends mit nach Hause nehmen“, so Kober weiter. 

Auf der weiteren Agenda steht bei der Verbundgruppe das Thema Multichannel. Das neue so genannte „Multi-Channel-Retail-Konzept“ (MCR) soll Ende des Jahres an den Start gehen. „Ohne Multichannel geht es nicht. Da sehen wir die Zukunft“, ist der Euronics-Chef überzeugt. Durch den komplett neu entwickelten Ansatz würden sich allen Mitgliedern mehr Möglichkeiten für einen Multichannel-Auftritt bieten. Je nach Größe und Ausrichtung der Betriebe gibt es drei Bausteine: „Basic“ für lokale Anlaufstationen ohne eigenen Online-Shop, „Advanced“ für den Verkauf auf dem Marktplatz euronics.de bis zu „Premium“, dem eigenen Online-Shop. „Je mehr Zentralität, desto mehr Eingriffe in die Eigenständigkeit der Händler“, beschreibt Kober die Herausforderungen, ein Multichannel-Konzept zu erstellen. Geplant sei der Start zum Saisongeschäft 2014. Der Verbundgruppen-Chef rechnet mit rund 200 Mitgliedern, die sich für den Premium-Baustein entscheiden werden. 

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