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Mittwoch, April 24, 2024

So stellt sich HP Enterprise in Deutschland auf

Die Aufspaltung ist vollzogen, auch in Deutschland gehen zwei unabhängige HP-Firmen an den Start. Das deutsche Top-Management von HP Enterprise gab jetzt einen Strategie-Überblick.

HP hat 391 Tage nach der Ankündigung am 1. November 2015 global die Aufspaltung in HP Inc. (HPI) für das Drucker- und PC-Geschäft und in Hewlett Packard Enterprise (HPE) vollzogen. Der deutsche HPE-Chef Heiko Meyer, die deutsche Software-Chefin Angelika Gifford, der zentraleuropäische Service-Verantwortliche Michael Eberhardt und Channel-Chef Ulrich Seibold gaben bei bei einem Pressegespräch in München vier Tage nach dem offiziellen Startschuss einen Überblick über die strategischen Schwerpunkte von HP Enterprise in Deutschland. Die Aufspaltung ist laut Meyer Teil einer langfristigen Transformation entlang der drei Säulen «kontinuierliche Erneuerung», «Wetten auf die Zukunft» und «radikaler Umbau». Beispielhaft für die kontinuierliche Erneuerung seien eine neue Vertriebsmethodik und der Aufbau einer integrierten Plattform für die Partner. Als Beispiele für das Wetten auf die Zukunft nennt der HPE-Geschäftsführer «The Machine» und «Cloud28+», gemeint ist eine Cloud-Plattform für die 28 Länder der EU. Den radikalen Umbau habe man gerade mit der Aufspaltung in HPE und HPI vollzogen. Mit Klöckner.i und Klöckner.v als Beispiel ist Meyer überzeugt, dass jedes Unternehmen den Weg des digitalen Wandels bis hin zu radikalen Änderungen gehen muss. HPE biete hierfür das breiteste Portfolio für Unternehmenskunden. Selbst eine vereinte Dell mit EMC werde da nicht mithalten können. Wie Software-Chefin Gifford ausführt, sei ihr neuer Arbeitgeber, was kaum jemand wisse, in Wirklichkeit das sechstgrößte Softwareunternehmen weltweit. Mit Blick auf Big Data und Smart Analytics sei man auch der größte Lösungsanbieter für SAP HANA und Hadoop. In Deutschland wolle man nicht nur große Kunden, sondern auch den hier zu Lande so wichtigen Mittelstand erreichen. Die Private Cloud sei für die traditionelle IT hier ein wichtiger Wachstumstreiber. Die Public Cloud wächst laut einer Bain-Studie mit 17 Prozent zwar ebenfalls zweistellig, spiele in Unternehmen aber eher eine untergeordnete Rolle, weshalb man ganz klar auf die Private Cloud setze, zumal Public-Angebote praktisch nur in den USA gelaufen seien. «Wir sind und wollen kein Public-Cloud-Anbieter sein», betont Gifford.

Ihr Kollege Michael Eberhardt, der in Zentraleuropa als Vice President das Service-Geschäft verantwortet, ist stolz darauf, dass sein Bereich eine wichtige Bedeutung erlangt habe. Was Partner angehe, denke man in diesem Bereich über «Verbundpartnerschaften» nach, wofür auch «kleinere Partner wie Bechtle und Cancom» in Frage kämen. Ob des Raunens im Presseclub München fügt er schnell hinzu, dass diese Systemhäuser natürlich regional wichtige Partner seien, aber global keine so große Rolle spielten wie beispielsweise Accenture. Von den Verbundpartnern erwarte man, dass diese seit mindestens fünf bis zehn Jahren am Markt aktiv sind und über einen eigenen Kundenstamm mit eigenen Services verfügen. Service-Partnerschaften seien HPE wichtig, aber 80 Prozent der Dienstleistungen würden über Personal mit HP- oder HPE-Etikette am Revers laufen.

Channel-Chef Seibold verweist auf eine Studie von Gartner und McKinsey, wonach 51 Prozent der Unternehmenskunden im Wandel sind, die IT aber nicht Schritt damit halten kann und 77 Prozent ihr IT-Sourcing in den kommenden zwei bis drei Jahren ändern würden. Für die Partner bedeute das, dass auch sie sich ändern müssten. Kleinere Partner würden nicht zwangsläufig von der Bildfläche verschwinden, manche von ihnen aber in anderen Konstellationen aufgehen. Service Provider und Cloud Builder werden laut Seibold mit Silver- und Gold-Partnerschaften belohnt. An der Spitze stehen Platinum-Partner, die mit entsprechenden personellen Resourcen und Workshops in der Lage sind, die Einführung von Hybrid-IT-Lösungen zu ebnen. Das «HP Unison» genannte neue Partnerportal wurde zunächst in Deutschland gestartet und soll jetzt auch weltweit ausgerollt werden. Zertifizierte Mitarbeiter der Partner sollen Schulungen belegen und dafür Credit Point bekommen. «Wir unterstützen Partner auf dem Weg zum New Style of Business», fügt HPE-Deutschlandchef Meyer zusammenfassend hinzu.  

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