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Samstag, April 20, 2024

Dell und HP verkaufen Surface Pro direkt

Im Rahmen einer neuen Enterprise-Initiative verkaufen Dell und HP ab sofort die Surface Pro-Modelle von Microsoft direkt an Firmenkunden. Partner reagieren auf die Ankündigung mit Entsetzen.

Microsoft-Manager Yusuf Mehdi verkündet in einem Blog-Post eine brisante Vertriebspartnerschaft: Im Rahmen einer erweiterten Kooperation wird Dell zum Surface-Reseller und verkauft die Tablets direkt an Firmenkunden. «Unsere großen globalen Kunden haben uns mitgeteilt, dass sie Surface von einem Partner in einer Transaktion kaufen wollen», so Mehdi. In Folge wird Dell ab Oktober in den USA und Kanada Surface Pro und entsprechendes Zubehör über seine direkte Vertriebsorganisation und später über die Geschäftskunden-Website dell.com/work verkaufen. In den übrigen 28 Surface-Märkten soll dieses Angebot zum Jahresstart 2016 bereitstehen. Dell werde die Surface-Tablets jetzt in sein Line-Up aufnehmen und mit entsprechendem Support und Service vermarkten, heißt es weiter. Zu den Dienstleistungen zählen beispielsweise Hardware-Garantie und Pro-Support. Auch HP wird Teil der Enterprise-Initiative und dementsprechend ebenfalls die Suface-Modelle direkt verkaufen, wie der Konzern in einem Blog-Post ankündigt. Die Kunden hätten zwar ein gutes Feedback zu den eigenen HP-Produkten abgegeben, wünschten sich jedoch auch die Surface-Modelle einzusetzen, heißt es dort. «Als Reaktion auf diese Kundenbedürfnisse sind wir stolz, dass wir Teil der Enterprise-Initiative von Microsoft werden und künftig Surface Pro 3 über unseren Direktvertrieb anbieten werden.» Weitere unterstützende Tools und Services sollen im nächsten Jahr folgen.

Damit werden Dell und HP zu direkten Konkurrenten der Partner. Schließlich hatte Microsoft erst kürzlich die Anzahl der Surface-Händler erhöht. US-Partner äußerten nach den beiden Ankündigungen harte Kritik. Ein Systemhaus-Chef spricht gar von einem «direkten Anschlag» auf HP- und Dell-Partner, wie das US-Branchenmagazin crn.com berichtet. «Ich bin entsetzt. Ich dachte, dass die beiden Hersteller sich auf ihre eigenen Devices fokussieren würden.» Er betonte, dass er nach dieser Ankündigung seine Geschäftsbeziehungen zu HP und Dell überdenken werde. Zudem bieten sowohl HP als auch Dell eine ganze Reihe eigener 2in1-Modelle an, die auch mit der Surface-Reihe konkurrieren. HP-Manager Mike Nash räumte bereits ein, dass diese Partnerschaft die Frage aufwerfe, ob HP künftig keine entsprechenden eigenen Produkte mehr anbieten würde. Doch dies sei nicht der Fall, so Nash weiter.

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