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Mittwoch, Juli 17, 2024

Apples schwieriger Abschied vom Lightning-Ladekabel

Lange Zeit hat Apple sich gewehrt, das hauseigene Ladekabel fürs iPhone auf den Standard USB-C umzustellen. Doch nun ist es so weit. Dabei hätte der iPhone-Konzern den von der EU vorgeschriebenen Umstieg noch um ein weiteres Jahr herauszögern können.

Apple nimmt Abschied von seinem hauseigenen Ladekabel-Format Lightning und wechselt mit dem neuen iPhone 15 zum Standard USB-C. Bei der Einführung vor elf Jahren war Lightning ein großer Fortschritt, weil Anwender nicht mehr darauf achten mussten, wie herum man den Stecker einführt. Doch zuletzt entwickelte sich Lightning zu einem politischen Zankapfel.

Im September 2021 machte die EU nach langer und kontroverser Debatte USB-C zum einheitlichen Ladestandard. Langfristig könne dadurch Elektroschrott verhindert werden, weil nur noch ein Kabel für alle Geräte benötigt werde – vom Laptop über Tablet-Computer und Smartphone bis hin zu Kopfhörern und anderen Kleingeräten.

Apple hatte zuvor vergeblich versucht, die EU von ihrem Vorhaben abzubringen. Der iPhone-Hersteller argumentierte, die Politik sollte keine kleinteiligen Vorgaben machen. Der Konzern verwies auf einen ersten Anlauf der EU, den technisch unterlegenen Micro-USB-Anschluss zum Standard zu erheben. Außerdem befürchtete Apple Ärger mit der eigenen Kundschaft, die ihre vorhandenen Lightning-Kabel und anderes Zubehör dann nicht mehr mit neuen Geräten verwenden könnte.

Bei der eineinhalbstündigen Präsentation der neuen iPhone-Generation am Dienstag auf dem Firmen-Campus in Cupertino nahm sich die für iPhone-Vermarktung zuständige Managerin Kaiann Drance keine zwei Minuten Zeit, um über die fürs Apple-Universum weitreichende Änderung zu sprechen. Sie verwies darauf, dass bereits seit geraumer Zeit MacBook-Laptops und iPad-Tablets mit USB-C geladen werden könnten. Auch könne man damit Daten synchronisieren und Zubehör anschließen. Kein Wort zu den Vorgaben der EU, die aber auch erst in einem Jahr gegriffen hätten.

Hinter den Kulissen hieß es im Apple Park jedoch, es sei richtig gewesen, sich vor Jahren gegen den fummeligen Micro-USB-Standard zur Wehr zu setzen. Inzwischen sei die Zeit aber für einen Wechsel reif. Ob Apple wie zuvor beim Lightning-Kabel auch geeignete USB-C-Kabel in seinem «Made for iPhone»-Programm (MFI) kostenpflichtig zertifizieren wird, steht noch nicht fest. Einen Adapter, der zwischen USB-C und Lightning vermittelt, verkauft Apple für 35 Euro. (dpa)

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