Im Bordbistro der Bahn ist die Welt noch in Ordnung: Smartphones sind verboten, PCs erlaubt. Doch im echten Leben sieht es anders aus. Ein Kommentar zur PC-Krise und der neuen Macht der Service Provider.
Markus Reuter, Chefredakteur ChannelObserverNeulich war ich wieder einmal Gast im Bordbistro unserer Bahn. Am Nachbartisch klingelte ein Smartphone und der Geschäftsmann begann ein lautstarkes Telefonat. Eine Dame mit Notebook beschwerte sich sofort und verwies auf das Verbot von Telefonen im Gastro-Bereich. Sofort zerfiel die Gemeinschaft in zwei Lager: Die Smartphone-Befürworter („Diese Regel ist doch überholt“) und die Telefonie-Verweigerer („Gesetzt ist Gesetz“) verwickelten sich schnell in einen heftigen Disput. Die PC-Hersteller würden sich vermutlich wünschen, dass die Welt ein ICE-Bordbistro ist: PCs erlaubt, Smartphones verboten. Doch die Wirklichkeit sieht anders aus: Smartphones und Tablets ersetzen zunehmend den PC. Mittlerweile sogar in den Emerging-Markets, wie die aktuelle Studie von Gartner zum zweiten Quartal belegt. Lenovo heißt der neue Spitzenreiter in einem schrumpfenden Markt. Die Lagerbestände in der deutschen Distribution sind hoch: Besonders die Produkte von Acer und HP sollen noch massenweise in den Regalen liegen.
Die Distribution reagiert auf die PC-Krise, indem neue Märkte adressiert werden. So setzt Ingram Micro beispielsweise auf Bereiche wie Healthcare, Education und physikalische Security. Andere Grossisten orientieren sich jetzt doch in Richtung Cloud Computing. „Die Cloud ist wie eine Nebelwand für uns. Entweder wir bleiben davor stehen oder wir fahren durch und es kommt vielleicht etwas Gutes dabei heraus“, sagte kürzlich der Geschäftsführer eines Distributors zu mir. Ich denke, das beschreibt die derzeitige Lage recht gut. Das Cloud-Zeitalter bringt auch das klassische Vetriebsmodell durcheinander: Die Service Provider sind auf dem Weg, als ein wichtiger Partner der Hersteller, sich einen eigenen Channel aufzubauen. Und für den Vertrieb stellen die Provider sogar Versicherungsvertreter ein, denn ein fundamentaler IT-Background ist nicht immer nötig, wie uns NetApp-Manager Peter Wüst in einem Gespräch erzählte.
Zum Schluss noch ein Wort über Microsoft und die weltweite Partnerkonferenz (WPC) in Houston: Besonders sensibel ging der Hersteller offensichtlich nicht immer mit seinen Partnern um. Der Vertrieb für Surface wurde nicht erweitert. Nach wie vor wird das Tablet nur im Direktvertrieb, über Retailer und große Large-Account-Reseller in den USA vermarktet. Das schmeckt vielen Partnern natürlich nicht. Darüber hinaus forderte Microsoft-COO Kevin Turner den Handel auf, doch die Retail-Stores von Microsoft zu besuchen (wo die Tablets direkt verkauft werden). Und ihre Kunden könnten die Partner doch gleich mitbringen. Die Reaktionen einiger Partner waren deutlich. Kein Wort auch von Steve Ballmer in seinen ausführlich geschilderten Restrukturierungsplänen über den Channel und die möglichen Veränderungen für die Partner. Hier wurden einige Chancen verpasst.
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