13.5 C
Flensburg
Samstag, Juli 27, 2024

Freie Programmierschule «42 Berlin» eröffnet

Der Mangel an guten Programmierern bremst inzwischen in Deutschland viele Unternehmen aus. Volkswagen, SAP, Microsoft und andere Konzerne schlagen nun mit einem ungewöhnlichen Konzept neue Wege bei der Ausbildung ein.

Die von der deutschen Industrie mit Millionenbeträgen geförderte freie Programmierschule «42 Berlin» ist am Donnerstag eröffnet worden. Der Campus im Berliner Stadtteil Neukölln ist Teil eines internationalen Netzwerkes, das sich zum einen das Ziel gesetzt hat, etwas gegen den eklatanten Fachkräftemangel in der IT-Branche zu unternehmen. Das Netzwerk will gleichzeitig auch Studierende mit den unterschiedlichsten persönlichen Hintergründen ansprechen und damit die Gruppe der Studierenden signifikant diversifizieren. «42 Berlin» wird unter anderem vom Volkswagen-Konzern, Bayer, SAP, Microsoft, der Deutschen Telekom und Capgemini unterstützt.

Die Schule arbeitet mit einem außergewöhnlichen Konzept: Es gibt keine Lehrer oder Dozenten, keinen «Frontalunterricht» und keine Altersbeschränkungen. Das Studium ist eher wie ein Computerspiel organisiert, bei dem unterschiedliche Level erreicht werden. Das Konzept setzt darauf, dass die Studierenden in Lerngruppen arbeiten. Sie mussten sich zuvor einem Bewerbungsverfahren mit Logik-Tests und einem mehrwöchigen Trainingslager stellen.

Digitalminister Volker Wissing (FDP) unterstrich zur Eröffnung, Deutschland müsse attraktive Angebote für IT-Talente schaffen. «Wir müssen Interesse wecken und unseren IT-Nachwuchs fördern, um das Potenzial von Technologien wie Künstlicher Intelligenz, Blockchain und Quantencomputing voll auszuschöpfen. Die Coding Academy 42 Berlin ist ein wichtiger Beitrag, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.»

Die Programmierschule setzt das vom französischen Unternehmer Xavier Niel entwickelte Konzept «42» einer privaten, gemeinnützigen und gebührenfreien IT-Schule um. Weltweit arbeiten 36 weitere dieser Ausbildungsstätten in 20 Ländern nach dem Lernkonzept. Mit Unterstützung von Volkswagen hatte im Mai der Ausbildungsbetrieb der «42 Wolfsburg» begonnen.

Der Bedarf an ausgebildeten IT-Fachkräften in Deutschland war in der Corona-Krise laut Digitalverband Bitkom mit über 137 000 unbesetzten Stellen unvermindert hoch. Die «42»-Schulen können diesen Bedarf alleine nicht decken. In Wolfsburg und Berlin werden jedes Jahr rund 150 Bewerberinnen und Bewerber aufgenommen, so dass bis zu 600 Studierende dort lernen können.

Der Name «42» ist eine Hommage an das Buch «Per Anhalter durch die Galaxis» des britischen Autors Douglas Adams. Die Zahl ist dort die Antwort auf die Frage nach dem Sinn des Lebens. (dpa)

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments

Bundesamt: Nach IT-Panne normalisiert sich Lage

Nach den weltweiten IT-Ausfällen durch ein fehlerhaftes Update für eine Sicherheitssoftware normalisiert sich nach Angaben des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) die Lage in vielen Bereichen wieder.

Microsoft: IT-Panne betraf 8,5 Millionen Windows-Geräte

Ein fehlerhaftes Software-Update für Windows-Computer hat am Freitag weltweit in vielen Lebensbereichen zu Problemen geführt. Dabei war nur ein winziger Teil aller Geräte betroffen.

IBM profitiert von Software-Geschäft

Der Computer-Konzern IBM hatte lange mit schwächelnden Umsätzen zu kämpfen. Doch inzwischen läuft das Geschäft besser - und KI spielt eine Rolle dabei.