Apple kämpft bei den iPhone-Verkäufen offenbar nicht nur mit Produktionsproblemen wegen fehlender Teile. Der US-Hersteller habe seine Zulieferer über eine sich abschwächende Nachfrage nach dem iPhone13 informiert, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstag unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Da das Angebot an neuen iPhones wegen der Probleme in der Lieferkette derzeit knapp sei, hätten sich offenbar manche Konsumenten gegen einen Kauf des eigentlich begehrten Geräts entschieden. Bloomberg hatte bereits im Oktober berichtet, dass der weltweit wertvollste Konzern wegen des Chipmangels sein Produktionsziel für das iPhone 13 in diesem Jahr um rund 10 Millionen Stück reduzieren werde. Ursprünglich hätten für das wichtige Schlussquartal 90 Millionen Stück im Plan gestanden. Das Unternehmen hatte die Informationen damals nicht kommentieren wollen. Apple habe bisher darauf gesetzt, die ausgefallene Produktion im kommenden Jahr nachholen zu können, sobald wieder genügend Komponenten vorhanden seien. Diese Hoffnung könnte sich womöglich nicht erfüllen, habe der iPhone-Hersteller allerdings jetzt seinen Zulieferern berichtet.
Die Kurse asiatischer Apple-Lieferanten wie AAC Technologies aus Hongkong, der chinesische Konzern Luxshare Precision oder etwa TDK aus Japan gaben zuletzt deutlich nach. In Europa könnten an diesem Donnerstag die Papiere der Halbleiterhersteller AMS, Infineon oder STMicro betroffen sein. Auch der Kurs des MDax-Unternehmens Varta könnte unter Druck geraten – dessen Batterien stecken zwar nicht im iPhone, aber in Apples Kopfhörern Airpods. Apples Aktienkurs hatte erst am Mittwoch im Handelsverlauf mit 170,30 Dollar abermals ein Rekordhoch erklommen. Bis zum Handelsende gab das Papier seine Gewinne allerdings wieder ab und schloss mit einem leichten Minus bei 164,77 Dollar. Im Jahresverlauf legte der Börsenwert des Unternehmens um rund ein Viertel auf 2,7 Billionen Dollar zu.
Apple ist damit als erster Konzern der Welt auf dem Weg, die Drei-Billionen-Dollar-Marke bei der Marktkapitalisierung zu überspringen. Schärfster Verfolger ist der Softwarehersteller Microsoft, der derzeit auf einen Börsenwert von 2,5 Billionen Dollar kommt. Experten rechnen bei Apple derzeit mit einem Rekordumsatz von 118 Milliarden Dollar im Schlussquartal – das wäre ein Plus von sechs Prozent. Der Anstieg würde damit aber nicht so stark ausfallen, wie Analysten es zwischenzeitlich einmal erwartet hatten. (dpa)