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Samstag, April 20, 2024

Acer wächst deutlich im Channel

Acer hat im März angekündigt, die Zahl seiner Vertragspartner verdreifachen zu wollen. Von diesem Ziel sei man nicht mehr weit entfernt, berichtet uns Acer-Chef Wilfried Thom auf der IFA.

ChannelObserver: Zuletzt stiegen die PC-Abverkäufe über die deutschen Distributoren laut dem Marktforschungsinstitut Context zweistellig. Wie lief es bei Acer in diesem Umfeld im PC-Geschäft?

Thom: Drei Jahre in Folge war der PC-Markt rückläufig. In den vergangenen drei Quartalen wurden teilweise hohe zweistellige Wachstumsraten realisiert. Acer war dabei stärker als der Markt gewachsen, im ersten Quartal des Jahres um 12 Prozent und im zweiten Quartal sogar um 98 Prozent. Ich gehe auch für das dritte Quartal, das noch nicht abgeschlossen ist, von einer weiteren deutlichen Steigerung aus. Für das Schlussquartal sind wir sehr optimistisch. Für 2015 ist eine Prognose noch schwierig, man kann wohl aber von einem einstelligen Wachstum des PC-Marktes ausgehen.

ChannelObserver: Als ein Hauptgrund für den wiederbelebten PC-Markt wurde immer wieder das Support-Ende von Windows XP angeführt.

Thom: Da war natürlich die XP-Ablösung ein Hauptgrund. Darüber hinaus schwächt sich das Wachstum von Tablets ab. Wir rechnen noch mit Steigerungen um zehn Prozent. Erstmals wird der klassische PC-Markt wieder gleich oder stärker wachsen als das Tablet-Segment. Bei Tablets ist von einer gewissen Marktsättigung auszugehen. Eine Acer-Studie hat gezeigt, dass über 90 Prozent der Nutzer nicht auf einen PC verzichten und nicht ausschließlich auf ein Tablet setzen wollen. Im B2C-Bereich haben die Kunden also gesehen, dass ein Tablet allein nicht reicht. Das ist ein langfristiger Trend.

ChannelObserver: Auf der CeBIT hat Acer ein rasantes Wachstum im Channel angekündigt. Wie kommen Sie dabei voran?

Thom: Anfangs des Jahres haben wir gesagt, dass wir 2.000 Silber-Partner unter Vertrag haben wollen. Dafür wurden wir von einigen Marktteilnehmern belächelt, schließlich entspricht das einer Verdreifachung. Aber wenn die Akquise weiter so gut läuft wie bisher, werden wir von dieser Zahl nicht weit entfernt sein. Die Partner genießen schließlich zahlreiche Vorteile, wenn sie eine direkte Vertragsbeziehung mit uns eingehen. Dazu zählen beispielsweise Preisvorteile, eine telefonische Betreuung, Demo-Rabatte und Projektunterstützung. Synergy-Partner sind darüber hinaus in sämtliche Kommunikationswege eingebunden.

ChannelObserver: Kürzlich hat Acer die Vertrauensgarantie auf weitere Geräte ausgeweitet. Wird die Initiative vom Channel angenommen?

Thom: Die wird sehr gut angenommen. Fällt das Gerät im ersten Jahr aus, gibt es 50 Prozent des Kaufpreises zurück und die Reparatur ist kostenlos. Der B2B-Endkunde geht also kein Risiko ein und der Händler erhält ein wichtiges Verkaufsargument. Das Angebot gilt für unsere Produktreihen Travelmate, ausgewählte Veriton- und  TFT-Serien. Der Anteil der Versicherungsfälle ist sehr gering, die Retourenquote überschaubar. B2B-Kunden haben Produktqualität und Service von Acer übrigens mit ‚sehr gut‘ bewertet. Das hat eine DISQ-Studie im Auftrag von Markt und Mittelstand gezeigt.

ChannelObserver: Welche Schwerpunkte setzt Acer im Jahresendgeschäft und für 2015? Sie haben ja kürzlich auch neue Produktsegmente erschlossen.

Thom: Wir haben uns für die kommenden Monate vorgenommen, im B2B-Bereich weiter zu wachsen. Darüber hinaus wollen wir die Partneranzahl über alle drei Stufen steigern, insbesondere auch bei den Top-Partnern im Gold- und Platin-Bereich. Die Stärke im Mobility-Bereich wird Acer weiter ausbauen. Der Desktop- und der  TFT-Bereich entwickeln sich bereits sehr gut. Zulegen müssen wir definitiv im Smartphone- und Tablet-Segment. Smartphones haben wir im Schlussquartal 2013 gestartet. Bei den Retailern sind wir bereits flächendeckend vertreten und bei allen Kooperationspartnern gelistet. Smartphones und Tablets vermarkten wir jetzt auch über TK-Distributor Herweck an den TK-Fachhandel. Unseren Marktanteil im Tablet-Markt wollen wir von vier auf rund sechs Prozent steigern. 

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