Die deutsche Wirtschaft steht dem IT-Anbieter Cisco zufolge in Sachen Digitalisierung besser da als oft angenommen. «Ich halte es für zu pessimistisch zu behaupten, wir hätten die Digitalisierung verschlafen. Wenn wir sie dermaßen verschlafen hätten, gäbe es viele deutsche Weltmarktführer nicht mehr», sagte Cisco-Deutschland-Chef Uwe Peter auf der Hannover Messe.
Die Innovationskraft der deutschen Unternehmen sei ungebrochen. Außerdem rüste die deutsche Industrie gerade «in Lichtgeschwindigkeit» auf den schnelleren WLAN-Standard WiFi 6 um. «Das sehen wir als Cisco sonst nirgends auf der Welt», sagte Peter.
Der Manager räumte allerdings ein, dass es vielen in Deutschland schwerfalle, digitale Geschäftsmodelle und Dienstleistungen aufzubauen. «In Deutschland fehlt es an digitaler Grundbildung. Ich würde mir wünschen, dass in der Schule neben Physik und Bio auch IT unterrichtet wird», sagte Peter. Wenn er in die USA fliege, sei er jedes Mal überrascht: «Wenn ich einsteige, haben alle eine Autozeitung in der Hand. Wenn ich zurückfliege, haben alle eine Computerzeitung in der Hand. Die Amerikaner denken anders – und das ermöglicht andere Innovationen.» (dpa)