Im Onlinehandel kann ein Foto darüber entscheiden, ob sich ein potenzieller Käufer für oder gegen ein Produkt entscheidet. Ein gutes Bild ist wichtiger als eine lange Produktbeschreibung – es ist der erste Eindruck, der auf den Käufer wirkt. Richtig umgesetzt minimiert die Produktfotografie sogar die Retourenquote. «Inzwischen ist ein richtiger Wettbewerb um gute Produktbilder entstanden – daher sollte man hier besonders sorgfältig vorgehen», erklärt Fotoprofi Edmond Rätzel. In diesem Artikel verrät er, auf welche fünf Punkte es bei der Produktfotografie ankommt.
Tipp 1: Welches Produkt soll fotografiert werden?
Das Produktfoto setzt ein Produkt in Szene. Vor dem Fotografieren muss entschieden werden, welches das sein soll. Ein Produktfotograf kann sowohl ein eigenes Produkt als auch das eines Kunden als Objekt nehmen. Am schnellsten zeigt sich die Wirkung der Produktfotos bei Produkten, die sich gut verkaufen. Tauscht man deren Bilder aus, sieht man schnell ein Anwachsen der Verkaufszahlen.
Tipp 2: Fotos in Aktion
Produktfotos erlauben Kunden, sich das Produkt vorzustellen. Ein gutes Produktfoto ist lebendig. Es zeigt das Produkt nicht nur vor einem weißen Hintergrund, sondern in Aktion. Boxhandschuhe beispielsweise werden am besten an den Händen eines Boxers gezeigt. Fehlt das Budget für ein Model, können Fotografen, die sich mit Bildbearbeitungsprogrammen auskennen, Produktfotos mit Stockfotos kombinieren.
Tipp 3: Sich von der Konkurrenz abheben
Um als Fotograf erfolgreich zu sein, sollten sich die eigenen Bilder von denen der Konkurrenz abheben. Das kann etwa durch Details im Hintergrund, Effekte oder die Farbgestaltung geschehen. Hier kann der Fotograf kreativ werden.
Tipp 4: Für die Plattform optimieren
Der eigene Onlineshop, Amazon oder Ebay: Jede Plattform hat unterschiedliche Anforderungen an Produktfotos. Bildgrößen und Dateiformate sollten entsprechend angepasst werden. Auf Amazon beispielsweise sollten Bilder quadratisch und 1.500 bis 2.000 Pixel groß sein. Die Ausrichtung erlaubt eine gleichbleibend gute Darstellung auf Smartphones und Desktop-PCs. Die Auflösung erlaubt die Zoomfunktion und hält Bildgröße und Ladezeit gering. Außerdem werden bei maximal 2.000 Pixeln nicht zu viele Bildinformationen weggegeben.
Tipp 5: Beherrsche Lightroom und Photoshop
Amazon erlaubt mehrere Produktfotos, doch das erste Bild muss das Produkt vor einem weißen Hintergrund zeigen. Um einen rein weißen Hintergrund zu erhalten, schneiden Fotografen das Produkt in Photoshop heraus. Generell holt die Bildbearbeitung mehr aus dem Bild heraus: Schmutz- und Staubpartikel werden entfernt, die Beleuchtung angepasst oder die Farben strahlender dargestellt.