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Dienstag, April 23, 2024

Systemhaus: «Cloud-Plattformen müssen einfacher werden»

Marcel Sternkopf gründete gleich nach seiner Ausbildung das Systemhaus SecureHead und setzt auf Managed Cloud Services. Doch die Cloud-Plattformen der Distis sind zu komplex, kritisiert er.

Schon während seiner Ausbildung zum Fachinformatiker Systemintegration war sich Marcel Sternkopf sicher, ein eigenes Unternehmen gründen zu wollen. «Ich wolle mein eigener Herr sein und selbst was bewegen», begründet er diese Entscheidung. Und so gründete er im Jahr 2011 SecureHead mit Sitz in Wolfratshausen bei München als klassisches Systemhaus mit Fokus auf den Mittelstand. Schnell folgte ein eigenes Service-Modell, basierend auf Managed Services. «Mittlerweile sprechen wir von Managed Cloud Services. Beispielsweise ist Office 365 unseren Kunden ein Begriff, darauf bauen wir mit weiteren Cloud-Services auf.» Über ein eigenes Rechenzentrum verfügt das Systemhaus freilich nicht. So wie man beim klassischen Hardware-Handel verschiedene Anbieter habe, benutze SecureHead eben verschiedene Cloud-Angebote. «Wir arbeiten beispielsweise mit Acmeo zusammen, Office 365 beziehen wir über Tech Data oder Ingram Micro», betont der junge Systemhaus-Chef.

Mittlerweile haben die drei großen Broadliner in Deutschland ihre Cloud-Plattformen an den Start gebracht. Und auch einige Spezialisten warten mit entsprechenden Angeboten auf. Aber End-to-End-Lösungen gebe es kaum, kritisiert Sternkopf: «Wir müssen viel Zeit verwenden, den Service einzukaufen, zu fakturieren oder den Lieferschein zu erstellen. Das kostet mehr Zeit, als den Cloud-Service zu verkaufen und bereitzustellen.» Es müsse ein roter Faden vom Hersteller bis zum Systemhaus geknüpft werden. «Der Distributor kann zwar mit seinen Cloud-Plattformen das Geschäft mit den Herstellern einfacher abwickeln. Aber für Systemhäuser wurde es nicht einfacher, sondern komplexer. Ich könnte mehr Services verkaufen, wenn die Abwicklung unkomplizierter wäre.» Der SecureHead-Chef würde es beispielsweise begrüßen, wenn er eine bestehende Cloud-Lösung unkompliziert mit eigenen Services verknüpfen könnte. Idealerweise würde eine Cloud-Plattform zudem über Schnittstellen zum hauseigenen ERP-System verfügen. Problematisch seien schließlich verschiedene Plattformen für das Hardware- und das Cloud-Geschäft. «Es gibt eine Vielzahl an Insellösungen, die nicht zusammenpassen», konstatiert Sternkopf.

Das Systemhaus fühlt sich von seinen Lieferanten teilweise im Stich gelassen: «Die Systemhäuser sind das letzte Glied in der Kette, das stärker einbezogen werden muss. Wir bringen das Produkt schließlich auf die Strasse.» Dass die Distribution jetzt auf die Cloud setzten würde, sei jedoch ein «sehr wichtiger Schritt», findet Sternkopf. «Bei vielen Systemhäusern ist das Thema Cloud noch nicht angekommen. Dieser Bereich wird im gesamten Channel noch zu wenig umgesetzt. Allerdings ist das auch eine Chance für uns junge Systemhäuser.»

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