Die Lieferkettenprobleme bleiben der Wirtschaft aus Expertensicht noch länger erhalten. «Selbst, wenn wir wieder einigermaßen zur Normalsituation zurückfinden, wird es noch ein Jahr dauern, bis die Lieferketten wieder über Puffer verfügen», sagte die Einkaufschefin des schwedischen Lkw-Bauers Volvo, Andrea Fuder, am Rande der Jahrestagung des Weltwirtschaftsforums in Davos der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Das gelte selbst für den Fall, dass sich die Lockdowns in China auflösten, neue Chipkapazitäten aufgebaut würden und sich der Nachfrageboom nach Halbleitern etwas lege.
Erst wenn die Lager wieder über Puffer verfügten, werde nicht mehr jede Störung direkt auf die Wirtschaft durchschlagen. Dann gebe es in den Lieferketten auch wieder einen «Gummiband-Effekt», sagte Fuder.
Volvo selbst ist wie andere Hersteller von Autos und Lkw von Lieferproblemen geplagt, insbesondere bei Chips. Dabei sind die Auftragsbücher der Schweden so voll, dass der Konzern jüngst bei der Annahme von Bestellungen bereits zurückhaltender war.
Im Moment gibt Fuder vor allem die Lage in China Anlass zur Sorge. Dort sind im Kampf gegen Corona-Ausbrüche teilweise ganze Megastädte und Regionen wirtschaftlich über Wochen lahmgelegt. Der Ukraine-Krieg belaste die Fahrzeughersteller zusätzlich über Sanktionen und Gegensanktionen, sagte die Managerin. (dpa)