Von der Deutschen Telekom bekamen Google und Apple eine Liste der 50 meistgenutzten Smartphone-Modelle in Deutschland, sagte der Chef der Telekom-Geschäftskundentochter T-Systems, Adel Al-Saleh. Das war nötig, um die Algorithmen zur Entfernungsschätzung auf die einzelnen Geräte anzupassen. Wichtig ist das vor allem beim Google-Betriebssystem Android, wo es eine Vielzahl von Geräten verschiedener Hersteller mit unterschiedlichen Bauteilen und Software gibt. So wie das Verfahren aufgebaut ist, soll es kaum Auswirkungen auf die Batterielaufzeit haben. Das Bluetooth LE (Low Energy), das zum Einsatz kommt, verbraucht ohnehin wenig Strom. Eine größere Belastung der Batterie gäbe es erst, wenn der Hauptprozessor aktiviert würde und damit auch andere Anwendungen wie E-Mail oder Social-Media-Apps anspringen. Für die Warnfunktion tauschen die Geräte via Bluetooth zufällig erzeugte Krypto-Schlüssel aus. Diese Schlüssel werden nicht permanent verschickt, sondern in Abständen von zweieinhalb bis fünf Minuten als Salve von 16 Schlüsseln binnen vier Sekunden. Auf Basis der Signalstärke wird dabei die Entfernung geschätzt. Ein Problem bei der Bluetooth-Technologie ist, dass die Smartphones nicht erkennen, wenn zwischen zwei Nutzern eine Glasscheibe ist und sie sich gar nicht gegenseitig anstecken können. Genauso gehen Bluetooth-Signale nicht durch Wasser – dadurch können sich zwei Telefone möglicherweise nicht sehen, wenn menschliche Körper dazwischen sind.—pagebreak—
Ein zentrales Element der Corona-Warn-Apps ist das Verfahren, mit dem Infizierte ein positives Testergebnis in der App teilen können, damit Nutzer, die sich angesteckt haben könnten, informiert werden. Die App-Partner hätten ein Formblatt entwickelt, das alle Testlabore in Deutschland nutzen sollen, damit die Ergebnisse standardisiert erfasst werden. Beim Test erhält jeder einen QR-Code. Die Registrierung damit in der App sorgt auch dafür, dass man das Testergebnis auf dem Telefon erhält. Bei positiven Ergebnissen werden Nutzer ausdrücklich gefragt, ob sie das zur Kontakt-Nachverfolgung teilen wollen. Alternativ zu der digitalen Übertragung steht eine Validierung über ein Call Center der Telekom zur Verfügung. Unterstützung erhielten die Entwickler durch den IT-Dienstleister. TÜV Informationstechnik. Die App werde stabil und sicher laufen, ohne die Anwender auszuspionieren, sagte TÜV-IT-Chef Dirk Kretzschmar am Samstag der dpa. Das habe eine Prüfung der App im Auftrag des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) ergeben. Bei der Überprüfung der App habe man auch kontrolliert, ob Unbefugte Daten abgreifen könnten. «Das ist nicht der Fall. Die Anwender müssen keine Angst vor Überwachung haben.» Die Entwickler von SAP und T-Systems hätten auch sichergestellt, dass niemand über die App Zugriff auf andere Daten bekomme. (dpa)