Die Mitnahmeeffekte für Microsoft-Partner aus dem ersten Jahr der COVID-19-Pandemie sind auch in Deutschland abgeflaut. Darüber hinaus führen kontinuierlich neue Zertifizierungen seitens Microsoft zu höheren Ausgaben bei den Serviceanbietern, so eine aktuelle Studie. Vor allem für große Anbieter stelle dies einen erheblichen Kostenfaktor dar, so eine neue Vergleichsstudie, die das Marktforschungs- und Beratungsunternehmen Information Services Group (ISG) vorgelegt hat. Der Anbietervergleich untersucht die Wettbewerbsstärke und Portfolioattraktivität von 60 Dienstleistern, die im deutschen Teil des Microsoft-Ökosystems tätig sind.
Für eine weitere Verschärfung des Wettbewerbs sorgt ISG zufolge auch Microsoft selbst. Der Erfolg der Service-Partner habe das Unternehmen dazu gebracht, Kunden zunehmend direkt zu bedienen, wenn die erzielten Umsätze mit Kunden ein bestimmtes Level überschreiten oder Kunden aus strategisch bedeutenden Branchen aufzugleisen seien. Die Zahl der Fusionen und Übernahmen aufseiten der Serviceanbieter blieb zuletzt gering. ISG führt dies unter anderem darauf zurück, dass wegen der sich anbahnenden globalen Rezession die dafür notwendigen finanziellen Mittel zurückgehalten werden.
«Geschäftliche Herausforderungen wie etwa die Störungen von Lieferketten haben jüngst dazu geführt, dass viele Unternehmen ihre IT-Ausgaben zurückgefahren haben – vor allem im produzierenden Gewerbe und im Einzelhandel», so Heiko Henkes von der ISG. «Dementsprechend hat sich der Preisdruck für Microsoft-Serviceanbieter erhöht.» Doch halte die Migration zu Cloud-Plattformen wie Microsoft Azure an und die Investitionen in Cyber-Sicherheit stiegen deutlich. «Ransomware, Erpressung und Spionage bereiten derzeit große Sorgen», so Henkes weiter.