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Donnerstag, April 25, 2024

NFON: «Abschied von überteuerter Technik»

NFON, Spezialist für Cloud-Telefonanlagen, hat ehrgeizige Wachstumsziele, die auch über den Channel realisiert werden sollen. Wir sprachen mit CEO Martin Czermin über die Strategie.

NFON-Chef Martin Czermin im Gespräch mit ChannelObserver
Seit Februar 2015 verantwortet Martin Czermin als CEO die Geschicke der NFON AG. Der Münchner Spezialist für Telefonanlagen aus der Cloud hat ehrgeizige Wachstumsziele, die er auch über den Channel realisieren will. ChannelObserver sprach mit dem NFON-Chef über das Wachstum im Bereich moderne Telefonanlagen aus der Cloud, die internationale Expansion, mögliche Akquisitionen und über einen Ausbau des Two-Tier-Modells.

ChannelObserver: Experten gehen von einem deutlichen Wachstum Cloud-basierter Telefonanlagen aus. Doch derzeit soll der Marktanteil von IP-Centrex-Lösungen bei nur 1,5 bis zwei Prozent liegen. Da ist noch viel Luft nach oben… 

Czermin: Das ich richtig. Bis Ende 2018 will die Telekom allerdings ihre sämtlichen Netze auf All-IP umstellen. Das bedeutet das Aus für ISDN, Telefonie und klassische TK-Anlagen. Diese Entwicklung wird das Marktwachstum entsprechender Cloud-Lösungen beschleunigen. Wir gehen von einem dramatischen Wachstum aus und prognostizieren, dass bis 2018 insgesamt 20 bis 25 Prozent des Marktes auf Cloud-Systeme umgestellt sein wird. Ehrlich gesagt, halte ich das sogar für eine pessimistische Einschätzung, 30 bis 40 Prozent sind realistisch. Im Bereich der Startups könnten wir sogar jede zweite Firma gewinnen. Wichtig ist aber auch: ISDN-2018 ist ein Verstärker pro Cloud-TK. Die Basis für unseren Erfolg legen Unternehmen aller Branchen und Größen, die sich endgültig von überteuerter Technik verabschieden und es leid sind, sich althergebrachtem Serviceverhalten zu unterwerfen.

ChannelObserver: Sie gehen also von einem starken Wachstum in den nächsten Jahren aus. Wie laufen die Geschäfte denn heute?

Czermin: Im ersten Quartal haben wir den Wachstumskurs fortgesetzt und die Erlöse um fast 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal gesteigert. Den höchsten Umsatz erzielten wir dabei in den Heimatmärkten Deutschland und Österreich.

ChannelObserver: Die NFON AG will den Anteil des indirekten Vertriebs erhöhen. Wie schätzen Sie die Entwicklung ein?

Czermin: Da sind wir gut vorangekommen. Rund 90 Prozent der Neukunden kommen bereits über den Channel. Für Services und Kundenbetreuung ist der regionale Partner vor Ort sehr wichtig für uns. Wir verfügen ja selbst nicht über eine Service-Organisation vor Ort. Darüber hinaus haben wir bereits erste Großkunden an den Channel übergeben. Wir arbeiten heute mit rund 400 Partnern, die aus dem Bereich der Systemintegration kommen, zusammen.

ChannelObserver: Die Partner werden auch über die Distribution betreut. Derzeit vermarkten Sie die Cloud-Lösungen über drei Grossisten. Ist eine Erweiterung des Distributionsmodells geplant? 

Czermin: Für uns ist die Distribution ein Key-Element in unserer Go-To-Market- Strategie. Bislang vertreiben wir sehr erfolgreich über Tarox, Komsa und Michael Telecom unsere Cloud-Lösungen. In 2015 werden wir den Distributionsansatz noch mit ein oder zwei ‚big Names‘ erweitern.

ChannelObserver: Soll das Wachstum, dass Sie skizziert haben, auch über Übernahmen realisiert werden oder erst einmal organisch erfolgen?

Czermin: Es wäre sinnlos, jetzt in Cloud Wettbewerber zu investieren. Der Markt wächst gerade rasant. Zu einem späteren Zeitpunkt wird es jedoch zu einer Konsolidierung kommen. Anders sieht es bei ausländischen Märkten aus. Hier können wir uns durchaus vorstellen, einen Anbieter zu übernehmen und die Kunden auf unsere Plattform zu migrieren. Zusätzlich sehen wir uns natürlich auch traditionelle Wettbewerber an, da diese momentan aufgrund ihrer Schwierigkeiten günstig bewertet sind.

ChannelObserver: Die NFON AG hat kürzlich eine Investitionsspritze in zweistelliger Millionenhöhe erhalten. Die Geldgeber waren unter anderem Milestone Venture Capital, Earlybird Venture Capital sowie die BayBG Bayerische Beteiligungsgesellschaft mbH. Das Kapital soll in die weitere Expansion fließen und dazu beitragen, international schneller zu wachsen. Welche Länder stehen im Fokus?

Czermin: Alle bestehenden Investoren haben erneut Geld in die Firma investiert, was als großer Erfolg zu werten ist. Geplant ist dieses Jahr der Ausbau des Geschäfts in Spanien, Italien, Frankreich und Polen. In Spanien ging gerade ein Country Manager an den Start. Überdies werden weitere Länder folgen. 

ChannelObserver: Die NFON AG entwickelt sich zu einem Konzern: Ist das Unternehmen überhaupt noch ein Startup?

Czermin: (lacht) Die Startup-Kultur ist eine sehr wertvolle Unternehmenskultur, die wir in unserem massiven Wachstum auf jeden Fall weiter pflegen wollen. Das heisst aber nicht, dass wir uns den notwendigen Strukturmaßnahmen, die ein Wachstum mitbringt, widersetzen werden. 

 

 

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