5.7 C
Flensburg
Freitag, April 19, 2024

Marktforscher: Digitalbranche in Russland schrumpft stark

Die Digitalbranche in Russland ist nach dem Angriff auf die Ukraine eingebrochen.

Die Digitalbranche in Russland ist nach dem Angriff auf die Ukraine eingebrochen. Die Umsätze der russischen IT- und Telekommunikationsunternehmen sanken nach Zahlen des Marktforschungsunternehmens IDC um ein Viertel (25,1 Prozent). Der Digitalverband Bitkom veröffentlichte die Analyse am Donnerstag.

Vor dem Krieg galt die IT- und Telekommunikationsindustrie in Russland als ein aufstrebender Bereich. In den Vorjahren war der russische ITK-Markt regelmäßig stark gewachsen, 2021 sogar um fast 15 Prozent. Unternehmen wie der russische IT-Sicherheitskonzern Kaspersky waren auch international erfolgreich.

«Mit dem Angriffskrieg auf die Ukraine hat Russland seine IT- und Telekommunikationsbranche auf Talfahrt geschickt», sagte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. Russland habe sich auch in der digitalen Welt zum Paria gemacht und von den globalen Innovationen abgeschnitten. «Der Trend zur digitalen Verzwergung Russlands wird sich fortsetzen. Allein Hacker haben in Russland noch Konjunktur.» Mit dem Exodus zig Tausender IT-Expertinnen und -Experten habe Russland auf absehbare Zeit keine Möglichkeit mehr, digital Anschluss zu finden.

Auch für das laufende Jahr rechnet der BItkom mit einem weiteren Rückgang. 2023 werde die russische Digitalbranche um voraussichtlich 5,6 Prozent schrumpfen. Lagen die Umsätze 2021 noch bei 43,4 Milliarden Euro, so waren es 2022 nur noch 32,5 Milliarden Euro und für 2023 werden noch 30,6 Milliarden Euro erwartet.

International befindet sich die Digitalbranche dagegen auf einem Wachstumskurs: Nach der aktuellen Bitkom-Prognose wird der ITK-Weltmarkt 2023 voraussichtlich um 4,8 Prozent auf 4,33 Billionen Euro wachsen. Im laufenden Jahr wird der Anteil Russlands am ITK-Weltmarkt auf nur noch 0,8 Prozent sinken, nach 1,1 Prozent 2021. Zum Vergleich: Die USA kommen auf 35,7 Prozent, die EU ohne Deutschland auf 11,8 Prozent und Deutschland auf 4,2 Prozent. (dpa)

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments

Kreise: Microsoft kann EU-Untersuchung seiner OpenAI-Beteiligung vermeiden

Microsoft kommt laut Insidern um eine formelle Untersuchung seiner Milliarden-Investition in den KI-Entwickler OpenAI durch die EU-Kommission herum.

IT-Netzwerk Kiwiko stellt sich neu auf

Das IT-Expertennetzwerk Kiwiko stellt sich neu auf. Der Gründer und langjährige Vorstand Matthias Jablonski tritt zurück.

Hannover Messe will Aufbruchstimmung verbreiten

Die diesjährige Hannover Messe will kommende Woche neue Impulse für den Einsatz Künstlicher Intelligenz und eine klimaschonende Produktion setzen. Der Messechef erhofft sich «Signale des Aufbruchs».