Tim Höttges bekommt laut einem Pressebericht eine Vertragsverlängerung als Vorstandschef der Deutschen Telekom. An diesem Mittwoch solle der Aufsichtsrat des Dax-Konzerns eine vorzeitige Verlängerung seines Arbeitspapiers bis Ende 2026 beschließen, berichtete das „Handelsblatt“ („HB“, Mittwochausgabe) vorab unter Berufung auf mehrere mit dem Vorgang vertraute Personen. Zudem soll dem Vorstandschef der Deutschen Post, Frank Appel, der Weg an die Spitze des Kontrollgremiums der Bonner freigemacht werden. Auf der Hauptversammlung soll er dem langjährigen Chefaufseher Ulrich Lehner folgen, der ausscheiden wird.
Höttges hat noch Vertrag bis Ende 2023, was eine vorzeitige Vertragsverlängerung zu diesem Zeitpunkt ungewöhnlich macht. Normalerweise wird ein Jahr vor Vertragsende über eine Verlängerung gesprochen. Dem Blatt zufolge hat Höttges eine vorzeitige Festlegung forciert. Er wolle damit Tatsachen schaffen, bevor der Aufsichtsrat neu formiert wird. Die Telekom ist zu gut 30 Prozent in mittel- und unmittelbarem Staatsbesitz – mit der neuen Bundesregierung kommen auch neue Aufseher in den Kreis der Kontrolleure. Auch der zum gewichtigen Aktionär aufgestiegene japanische Mischkonzern Softbank beansprucht eine entsprechende Vertretung in dem Gremium. Höttges soll dem Blatt zufolge im Gegenzug für eine vorzeitige Verlängerung nach der großen Fusion auf dem US-Mobilfunkmarkt nun zunächst das Europageschäft stärken, um ein Gegengewicht zur mittlerweile dominanten Größe des US-Geschäfts zu schaffen. Dann dürfte auch eine weitere Expansion in Amerika anstehen, um stärker bei Firmen und finanzkräftigen Kunden zu punkten – bislang ein Schwachpunkt von T-Mobile US. (dpa)