Im ersten Halbjahr 2013 nahm die Zahl der Firmeninsolvenzen, nach drei Jahren sinkender Fallzahlen, wieder zu. Der Dienstleistungssektor ist besonders betroffen.
Von Januar bis Juni meldeten in Deutschland 15.349 Unternehmen eine Insolvenz an – 1,8 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Studie „Firmeninsolvenzen 1. Halbjahr 2013“ der Wirtschaftsauskunftei Bürgel. Verantwortlich dafür, dass die Fallzahlen seit 2009 erstmals wieder steigen, macht Bürgel „vor allem die Nachwirkung der schwachen Konjunktur im letzten Quartal 2012“. Auf Jahressicht werde sich am neuen Trend nicht viel ändern: Zwar geht Bürgel für die zweite Jahreshälfte 2013 von weniger Fallzahlen aus, rechnet aber mit bis zu 30.500 Firmenpleiten im Gesamtjahr. Das entspräche einem Zuwachs um knapp drei Prozent. Insbesondere die Industrie meldet neben dem Dienstleistungssektor mehr Firmenpleiten, allen voran Maschinenbau, Druckindustrie, Textilgewerbe sowie Speditions- und Logistikunternehmen. „Firmen halten sich mit ihren Ausgaben angesichts der nachhaltig getrübten Absatzperspektiven zurück. Auch die anhaltende Unsicherheit hinsichtlich der Krise im Euroraum lähmt die bisherige Investitionsbereitschaft“, so Bürgel-Chef Norbert Sellin.
Ein Großteil der Firmeninsolvenzen geht auf das Konto der Bundesländer Nordrhein-Westfalen (5.777), Bayern (1.751), Baden-Württemberg (1.240) und Niedersachsen (1.209). Ein Großteil der Firmeninsolvenzen in Deutschland resultiert aus Neugründungen. Insgesamt mussten 3.808 Firmen, die nicht länger als zwei Jahre am Markt aktiv waren, Insolvenz anmelden. Somit gehen knapp ein Viertel aller Firmeninsolvenzen in Deutschland auf das Konto von Neugründungen.
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