Die Wettbewerbshüter der EU-Kommission haben die geplante Übernahme des Fitnessuhren-Spezialisten Fitbit durch den Online-Riesen Google genehmigt. Die Freigabe des Zusammenschlusses unterliegt allerdings der Bedingung, dass Google Selbstverpflichtungen zur Vermeidung von Wettbewerbsverzerrungen einhält, wie die Brüsseler Behörde am Donnerstag mitteilte. So darf das Unternehmen über Fitbit-Geräte generierte Daten nicht zur Optimierung seines Anzeigengeschäfts nutzen und muss Nutzern die Möglichkeit geben, die Verwendung von Daten für Dienste wie Google Maps und YouTube zu verbieten. Die Wettbewerbshüter hatten in den vergangenen Monaten intensiv untersucht, ob die Übernahme negative Auswirkungen auf die Märkte für Online-Werbung haben könnte. «Wenn Google seinen Datenvorteil bei der Personalisierung von Werbeanzeigen, die es über seine Suchmaschine platziert und auf anderen Internetseiten anzeigt, weiter ausbaut, würde es für Wettbewerber schwieriger, mit den Online-Werbediensten von Google mitzuhalten», hieß es von der EU-Kommission. Dadurch würden für Wettbewerber Schranken für den Marktzutritt und Hindernisse für die Expansion geschaffen – was letztlich zulasten von Werbetreibenden und Website-Betreibern ginge, die höhere Preisen zahlen müssten und weniger Auswahl hätten.
Google hatte Anfang November des vergangenen Jahres Pläne zur Übernahme von Fitbit für gut zwei Milliarden Dollar bekanntgegeben. Dabei hieß es, dass Daten des Fitness-Spezialisten nicht für personalisierte Werbung verwendet werden sollen. Bereits Anfang des Jahres warnten europäische Datenschützer allerdings, eine weitere Ansammlung von Nutzer-Informationen in der Hand eines großen Tech-Unternehmens sei ein Risiko für den Schutz der Privatsphäre. Fitbit war ein Pionier im Geschäft mit Fitness-Armbändern, die Schritte und verbrauchte Kalorien zählen. Allerdings wurde dieses Geschäft inzwischen aus zwei Richtungen aufgerollt: Apple ist sehr erfolgreich mit seiner Computer-Uhr Apple Watch, die auch diverse Fitness-Funktionen hat – und bei einfachen Armbändern dominieren günstige Geräte aus China vor allem von der Firma Xiaomi. (dpa)
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