Blackberry ist gerettet, verkündet CEO John Chen auf der CES. Jetzt will der Smartphone-Pionier zum Angriff übergehen und setzt unter anderem auf sichere Kommunikation.
Der Smartphone-Pionier Blackberry gilt als einer der großen Verlierer der Branche. Mit dem Vormarsch von Apples iPhones und der vielen Handys mit dem Google-System Android schrumpfte der weltweite Marktanteil auf weniger als ein Prozent, während Computerhandys der Firma vor zehn Jahren noch das Sinnbild des Smartphones schlechthin waren. Der vor gut einem Jahr angetretene Konzernchef John Chen konnte den freien Fall stoppen und will das Unternehmen jetzt als Dienstleister für das Internet der vernetzten Geräte sowie im Gesundheitswesen neu erfinden. Für Deutschland ist die Zukunft von Blackberry auch von Interesse: Die Kanadier kauften im vergangenen Jahr den Düsseldorfer Verschlüsselungs Spezialisten Secusmart, der auch die Handy-Kommunikation der Bundesregierung absichert.
Auf der Technik-Messe CES in Las Vegas erklärte Chen Blackberry für gerettet. Inzwischen gebe es keine Zweifel mehr, dass es Blackberry weiterhin geben werde. Obwohl im jüngsten Geschäftsquartal noch ein Minus von 158 Millionen Dollar in der Bilanz stand, fließe immerhin mehr Cash in das Unternehmen rein als ab. „Jetzt fängt der Spaß an.“ Ironischerweise hatte Chens Vorgänger, der deutsche Manager Thorsten Heins Anfang 2013 mit den gleichen Worten den Start des ersten Touchscreen-Blackberrys eingeläutet. Statt Samsung und Apple Marktanteile abzujagen, wurde das Gerät jedoch zu einem teuren Flop und beschleunigte den Absturz von Blackberry.
Chen jedoch will nicht um den Smartphone-Markt kämpfen, die jüngst vorgestellten Geräte mit ihren klassischen Tastaturen scheinen vor allem Nostalgiker ansprechen zu wollen. Er will den Ruf von Blackberry als Spezialisten für abgesicherte Kommunikation in den Bereichen einsetzen, in denen sich Kunden um ihre Daten sorgen: Unternehmensnetze, Kommunikation zwischen Maschinen, Gesundheitswesen. In Las Vegas stellte Blackberry eine Cloud-Plattform für das sogenannte Internet der Dinge vor, in dem vernetzte Gegenstände und Maschinen miteinander kommunizieren. Diese Plattform will Blackberry etwa der Industrie und der Autobranche zur Verfügung stellen. Ein besonderes Augenmerk gilt den Gesundheitsdiensten, in denen Datensicherheit vor allem anderen steht. Auf der CES zeigte Blackberry eine Box, die medizinische Daten zwischen Patienten, Ärzten und Krankenhäusern übermitteln soll. Ein Erfolg ist auch in diesem Markt nicht sicher, denn Blackberry tritt gegen Industrieriesen wie IBM an, die unter Hochdruck eigene Plattformen aufbauen und Kooperationen schließen. Mit geschätzt 50 Milliarden vernetzter Geräte zum Jahr 2020 könnte der Markt solcher Dienste aber groß genug auch für Blackberry sein. (dpa/mr)
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