3.8 C
Flensburg
Samstag, Dezember 7, 2024

Studie: Kein Verzicht auf «Just in Time» trotz Lieferengpässen

Die Industrie dürfte trotz Materialengpässe und gestörter Lieferketten langfristig nicht auf das kostensparende, aber empfindliche Logistikkonzept «Just in Time» verzichten.

Die Industrie dürfte trotz Materialengpässe und gestörter Lieferketten langfristig nicht auf das kostensparende, aber empfindliche Logistikkonzept «Just in Time» verzichten. Zu dieser Einschätzung kommen die Volkswirte des Kreditversicherers Euler Hermes in ihrer jüngsten Welthandelsstudie. «Die meisten Unternehmen werden allein wegen der Kosteneffizienz schrittweise zur «Just in time»-Lagerhaltung zurückkehren», sagt der neue Deutschlandchef der Allianz-Tochter, Milo Bogaerts. «Hamstern ist auf Dauer schlicht zu teuer.»

Bei «Just in Time» wird die Lagerhaltung praktisch auf Schiffe, Bahnen oder Lkw verlagert. Statt eventuell benötigtes Material länger auf Lager zu halten, werden dabei genau die benötigten Teile zeitlich passgenau angeliefert. Das spart Kosten und erhöht die Flexibilität, kann aber schnell die Produktion lahmlegen, sobald die Lieferungen ausbleiben.

Weil das zum Beispiel bei Halbleitern während der Corona-Pandemie zu einem großen Problem wurde, wird auch immer wieder eine größere heimische Fertigung von wichtigen Zulieferteilen diskutiert. Dies werde allerdings «weiterhin eher ein Lippenbekenntnis als eine Selbstverständlichkeit sein», heißt es in der Euler-Hermes-Studie. «Über Reshoring oder Nearshoring wird aktuell zwar viel geredet, aber konkrete Projekte sehen wir nur wenige», sagt Bogaerts.

Eine Umfrage unter Firmen zum Thema Lieferkette habe gezeigt, «dass die Unternehmen in den USA und in Europa nicht sehr häufig die Absicht haben, ihre Produktion zu verlagern», schreiben die Ökonomen des Kreditversicherers. Auch bei der Analyse von «entfernungsgewichteten Importen» zeige sich kein eindeutiger Trend zum Warenbezug von näher gelegenen Standorten. Als einzige Ausnahme nennen die Autoren Großbritannien, «das möglicherweise von Störungen im Zusammenhang mit dem Brexit betroffen war». (dpa)

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments

Michael AG erweitert Netzwerk-Portfolio

ITK-Distributor Michael AG nimmt Ruijie fürs Enterprise Business und Reyee für das SMB-Business in das Portfolio auf.

Aktien: Super Micro Computer schnellt hoch

Die Aktien von Super Micro Compute haben am Montag mit einem Kursfeuerwerk auf die Nachricht über eine Entlastung von Vorwürfen hinsichtlich derGeschäftsführung reagiert.

Aktie: SAP setzt Rekordlauf fort

Angetrieben von optimistischen Analystenkommentaren zu SAP sowie der Geschäftszuversicht des US-Branchenkollegen Salesforce hat die Aktie des Walldorfer Software-Unternehmens am Mittwoch ihre Rekordjagd fortgesetzt.
ANZEIGE