Der «Warenagent» packt die Ware um und schickt sie an eine Adresse ins Ausland, häufig nach Osteuropa. Dort werden die Produkte – etwa hochwertige Elektronik – über Internetplattformen oder Händler vertrieben. Die «Warenagenten» gehen meist leer aus, weil sie von der Spitze des Netzwerks geprellt werden, machen sich aber durch ihr Tun strafbar. Bei dem jetzt ermittelten Fall organisierter Kriminalität hatte ein Mann aus München 2012 den Stein ins Rollen gebracht – durch eine Selbstanzeige. Er war als «Warenagent» tätig gewesen. 2015 stieß das LKA Sachsen dann auf bandenmäßige Strukturen. Die Täter agierten mit Spitznamen und verschlüsselten Zugängen zum Netz. Im aktuellen Fall wurden seit 2012 rund 36.000 Pakete im Wert von jeweils etwa 500 Euro ins Ausland versandt. Laut LKA ist Waren- und Warenkreditbetrug in Deutschland Alltag. Allein in Sachsen wurden 2017 rund 12 500 Fälle angezeigt – im Schnitt 35 Anzeigen pro Tag. Bundesweit waren es knapp 293.000. (dpa)
Betrug im Internet: Europaweites Netzwerk ausgehoben
Ermittler haben ein Netzwerk von Cyberkriminiellen aufgedeckt. Die Beschuldigten sollen durch Online-Bestellungen Waren im Wert von mehr als 18 Millionen Euro ergaunert haben.
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