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Wäschekörbe voller Komponenten

Roadtrip: Eine Reise durch Deutschland mit Zwischenstopp bei IT-Fachhändlern. Zweite Station bei Daniel Bot von Computer Galerie in München. Über Wäschekörbe voller Komponenten, Geschäftsaufgaben und Notebook-Reparaturen.

Wartet auf die nächste Ladung Komponenten: Daniel Bot in der Computer Galerie in München
Wartet auf die nächste Ladung Komponenten: Daniel Bot in der Computer Galerie in München

Die Schillerstrasse in München, ganz der Nähe vom Hauptbahnhof. Einst „Deutschlands längste Computermeile“: Ein PC-Geschäft neben dem nächsten, dazwischen ab und an ein Döner-Laden oder eine billige Absteige. Kunden pilgerten von einem Geschäft zum nächsten und verglichen die Preise für Komponenten, die im Schaufenster ausgehängt waren. Doch Computer und IT prägen längst nicht mehr das Straßenbild. Nur eine Handvoll Firmen hat überlebt. Darunter Seemüller, iTT Computer und Balzer CFS Electronic. Und Computer Galerie. Die Firma ist bereits seit 15 Jahren in der Schillerstrasse verwurzelt und kürlich von der einen Straßenseite auf die andere umgezogen. Dem Standort blieb man treu. 

„Wegen der Internet-Konkurrenz mussten hier viele Geschäfte schließen“, kommentiert Daniel Bot von der Computer Galerie mit einem Schulterzucken die Entwicklung. „Mit PC-Fun hatten wir eine weitere Filiale hier, die wir kürzlich aufgeben mussten“, so Bot. 

Doch Computer Galerie profitiert auch vom Siegeszug der Etailer: „Viele Kunden kommen zu uns mit den Komponenten, die sie im Internet gekauft haben. Daraus bauen wir dann für sie einen Desktop“, erzählt Bot. Dafür nimmt er eine Pauschalpreis von 60 Euro. Ein „günstiges Angebot“, wie er zu Recht findet. So günstig, dass es zu merkwürdigen Situationen kommen kann: „Manchmal werden gleich mehrere Wäschekörbe randvoll mit Komponenten und Gehäusen zu uns reingeschleppt.“ Kein Problem für Bot und seinen Kollegen. Problematisch sei es nur, wenn der Kunde bereits eigene Bastelversuche unternommen und aufgegeben hätte. Dann komme es häufig zu Beschädigungen und Ersatzteile müssten bestellt werden. 

Ein Pauschalbetrag wird auch für die Reparatur von Notebooks verlangt: 40 Euro. Hinzu kommt natürlich der Preis für die Komponente, die ausgetauscht werden muss. Mittlerweile das Kerngeschäft der Computer Galerie. „Desktops werden nur noch wenig nachgefragt. Notebooks werden leichter beschädigt und dementsprechend haben wir viele Aufträge“, freut sich Bot. Die Reparaturzeit liege bei vier Tagen bis zwei Wochen. 

Der Verkauf von Notebooks, ausschließlich Neuware, laufe auch gut. Am häufigsten gehen Geräte von Acer und Lenovo über den Tresen. „Sony, Samsung und Hewlett-Packard hatten in der Vergangenheit Qualitätsprobleme. Da mussten wir viele Notebooks zurückschicken“, begründet Bot seine Auswahl. „Einzelne Komponenten wie beispielsweise CPUs oder Mainboards verkaufen wir auch. Das ist aber selten geworden“, sagt Bot. So selten, wie die Computergeschäfte in der Schillerstrasse. „Wir lassen uns immer wieder etwas Neues einfallen, das wir den Kunden anbieten können. Die Geschäfte gehen weiter“, ist Bot überzeugt. 

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