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Donnerstag, April 25, 2024

Lenovo schockt mit roten Zahlen

Die zunehmende Konkurrenz auf dem PC-Markt und die anhaltenden Schwierigkeiten im Smartphone- und Server-Geschäft haben Lenovo überraschend in die roten Zahlen gedrückt.

Die zunehmende Konkurrenz auf dem PC-Markt und die anhaltenden Schwierigkeiten im Smartphone- und Server-Geschäft haben den chinesischen Hersteller Lenovo überraschend in die roten Zahlen gedrückt. Im ersten Geschäftsquartal von April bis Juni fuhr Chinas größter PC-Produzent bei stagnierenden Umsätzen einen Verlust von 72 Millionen US-Dollar ein, wie Lenovo am Freitag mitteilte. Ein Jahr zuvor hatte der Konzern noch 173 Millionen Dollar verdient. Es war der erste Fehlbetrag nach sechs Quartalen mit Gewinnen. Analysten hatten auch diesmal mit einem Überschuss gerechnet. An der Börse in Hongkong stießen enttäuschte Anleger die Lenovo-Papiere ab, der Kurs rutschte mit einem Minus von mehr als 4 Prozent auf den tiefsten Stand seit mehr als einem Jahr. Seit dem Mehrjahreshoch im Frühjahr 2015 hat das Papier inzwischen mehr als zwei Drittel an Wert verloren.

«Der starke Anstieg unserer Kosten hat uns in allen drei Sparten belastet», sagte Konzernchef Yang Yuanqing. Trotz prominenter Übernahmen hat Lenovo sein Smartphone- und Server-Geschäft bislang nicht in den Griff bekommen. Der Konzern hatte Google 2014 den Handyhersteller Motorola abgekauft und von IBM einen Teil der Serversparte übernommen. Doch Lenovos Smartphone-Geschäft verbrennt auch weiterhin Geld. Lieferschwierigkeiten, steigende Kosten und eine aggressive Konkurrenz machen dem Konzern gleichfalls im Server-Geschäft das Leben schwer. Im restlichen Jahresverlauf dürften die Ausgaben für wichtige Komponenten wie etwa Speicherchips weiter steigen, sagte der für das operative Geschäft zuständige Vorstand Gianfranco Lanci.

Hinzu kommt, dass Lenovo zuletzt auch im PC-Kerngeschäft den Halt verlor. Die ehemalige weltweite Nummer eins büßte ihre Spitzenposition ein, weil die US-Konkurrenten HP und Dell bei den Kunden mit neuen Modellen besser punkten konnten. Um bei den neuesten Computer-Trends wieder mithalten zu können, wollen die Chinesen nun in den kommenden Jahren 1,2 Milliarden Dollar in neue Technologien wie künstliche Intelligenz, das Internet der Dinge und virtuelle Realitäten investieren. In der Handy-Sparte will Lenovo weiterhin auf die Marke Motorola setzten und mit innovativen technischen Komponenten das Geschäft wiederbeleben. (dpa)

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