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Kellerhals will der Metro Media Markt/Saturn abkaufen

Überraschende Wende im festgefahrenen Streit zwischen den Media/Saturn-Gesellschaftern: Erich Kellerhals will der Metro die MSH-Anteile abkaufen. Man habe erfahrene Finanzpartner an Bord.

Erich Kellerhals
Erich Kellerhals

Seit mehr als drei Jahren dauern mittlerweile die juristischen Auseinandersetzungen zwischen der Metro und Minderheitsgesellschafter Erich Kellerhals um die Macht bei Media Markt/Saturn (MSH) an. Jetzt gibt es im festgefahrenen Streit eine überraschende Wendung: Man sei bereit, dem Düsseldorfer Handelskonzern die etwas mehr als 78 Prozent ausmachende MSH-Beteiligung abzukaufen, betont Ralph Becker, Geschäftsführer der Convergenta Invest GmbH, im Gespräch mit der FAZ. Über diese Gesellschaft hält Minderheitsgesellschafter Kellerhals seinen 21,67 Prozent umfassenden Anteil an Media/Saturn. Inzwischen habe man «zwei im Einzelhandel erfahrene Finanzpartner» im Boot, so dass die Gespräche heute sehr viel konkreter und zielführender geführt werden könnten als in der Vergangenheit, so Becker weiter. Die Namen dieser Finanzinvestoren wollte der Convergenta-Abgesandte jedoch nicht verraten. Entsprechende Gespräche mit der Metro seien bereits «angemeldet.» Als weitere Variante bringt Becker eine Aufspaltung des Retailers ins Gespräch. «Wenn eine Ehe nicht mehr funktioniert, muss man über eine Trennung nachdenken», sagt Becker. Auch einem professionellen Mediationsprozess stehe man offen gegenüber, wenn ein geeigneter Mediator für diese Rolle gefunden würde.

Während Metro beispielsweise mit Blick auf die Preisgestaltung im Internetzeitalter zentralere Strukturen bevorzugt, plädiert Convergenta für eine dezentrale Führung und spricht sich für mehr Unternehmertum in den einzelnen Märkten aus. Die Bewertungen von Media Markt/Saturn gehen weit auseinander. Die Schätzungen liegen zwischen 2,5 und rund 10 Milliarden Euro. MSH-Mitgründer Leopold Stiefel erhielt für seinen Anteil in Höhe von 2,97 Prozent an Media/Saturn von der Metro 230 Millionen Euro. Dies würde einem Preis von rund 6 Milliarden Euro für die Metro-Anteile entsprechen.

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