HP-Manager wollte Autonomy-Deal in letzter Sekunde stoppen
Ray Lane, ehemaliger Chairman von HP, wollte die Milliarden-Übernahme von Autonomy in letzter Sekunde stoppen, wie neue Dokumente belegen. Er appellierte via Mail an HP-Chef Léo Apotheker.
Der ehemalige Chairman von HP, Ray Lane, hat offensichtlich einen letzten Versuch unternommen, die skandalträchtige Übernahme von Autonomy in letzter Sekunden zu stoppen. Das belegen Unterlagen, die Autonomy zur Verfügung gestellt hat und auf die sich zahlreiche UK-Medien, darunter The Register, beziehen. So soll sich Lane einen Monat vor dem Abschluss des Deals per Mail an den damaligen HP-Chef Léo Apotheker gewandt haben, um ihm seine Einschätzung zur geplanten Übernahme mitzuteilen: «Ich bin wegen Autonomy immer noch beunruhigt. Ich denke nicht, dass es das Allheilmittel ist. Ich habe die Analysen über ihr organisches Wachstum studiert und denke, dass sich die Firma immer noch in einer Aufbauphase befindet. Ich bitte darum, zu prüfen, ob es noch eine Möglichkeit gibt, aus dem Autonomy-Deal herauszukommen.» In seiner Antwort versuchte Apotheker, die Bedenken zu zerstreuen: «Ich werde unsere Berater bitten, Ihre Fragen zu prüfen. Ich denke allerdings nicht, dass Autonomy im klassischen Sinne ein ‚Roll-Up‘ ist. Die Firma hat bereits einige Akquisitionen getätigt und alle übernommenen Firmen in die Plattform integriert. Ich bin zu 99 Prozent sicher, dass der Autonomy-Deal unumkehrbar ist.» Die Dokumente wurden im Rahmen der derzeitigen gerichtlichen Auseinandersetzung öffentlich gemacht.
2011 hatte der damalige HP-Chef Léo Apotheker den mehr als elf Milliarden Dollar schweren Deal eingefädelt. Wenig später musste der Manager, der zuvor den deutschen SAP-Konzern gelenkt hatte, HP schon wieder verlassen. Seine Nachfolgerin Meg Whitman schrieb 2012 kurz nach ihrem Amtsantritt 8,8 Milliarden Dollar wegen des Zukaufs ab. Fünf Milliarden davon sollen falscher Buchhaltung geschuldet gewesen sein. Im April 2015 hatte HP zwei frühere Spitzenmanager der Firma auf Schadensersatz von 5,1 Milliarden Dollar (4,7 Milliarden Euro) verklagt. Der PC-Hersteller wirft der ehemaligen Autonomy-Führung vor, den finanziellen Zustand des Unternehmens vor der Übernahme in betrügerischer Weise falsch dargestellt zu haben. Ray Lane, Chef des HP-Verwaltungsrats, war im April 2013 mit sofortiger Wirkung zurückgetreten.
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