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Donnerstag, März 28, 2024

Google liefert sich Kopf-an-Kopf-Rennen mit Apple

Google hat auf seiner Entwicklerkonferenz Technologien und Produkte vorgestellt, die weit über die Internet-Suche hinausgehen. In fast jedem Segment trifft Google dabei auf seinen Rivalen Apple.

Google I/O (Foto: Screenshot Google)
Die Widrigkeiten für Google in Europa sind von San Francisco aus gesehen unendlich weit entfernt. Auf der Entwicklerkonferenz Google I/O wurden die Kartellbeschwerden auf dem alten Kontinent am Donnerstag mit keiner Silbe erwähnt. Hier dreht sich alles um die Visionen der Google-Führung – und wie Entwickler diese konkret in Software umsetzen können. Beim Vorstoß in neue Geschäftsfelder wird Google allerdings häufig auf seinen alten Widersacher Apple treffen – egal ob es um die Vernetzung im «Internet der Dinge» geht, die Autos der Zukunft oder neue Bezahldienste. Google und Apple konkurrieren derzeit mit ihren Systemen Android und iOS bereits bei den Smartphones und Tablet-Computern. Und mit seinen preiswerten Chromebook-Laptops verzeichnet der Suchmaschinen-Gigant inzwischen auch einige Erfolge im Bildungsmarkt – oft zu Lasten der Macbooks von Apple. Auf der Google I/O eröffnete Produkt-Chef Sundar Pichai eine neue Front: «Wir führen die Computer in den Bereich jenseits der Mobil-Geräte», sagte der Top Manager und kündigte im gleichen Atemzug mit «Brillo» ein neues Betriebssystem für das «Internet der Dinge» an.

Brillo ist eine abgespeckte Version von Android, das von Google und seinen Partnern auf Smartphones, Tablets und anderen Mobilgeräten eingesetzt wird. Künftig sollen sich nicht nur Heizungs-Thermostate oder Feuermelder online steuern lassen, die Google seit der Übernahme des Startup-Unternehmens Nest im Programm hat. Brillo und das dazugehörige Kommunikationsprotokoll Weaver sollen nach dem Plan von Google zu einer Art Universalsprache der neuen Netzwerke werden. Mit Brillo und Weaver sollen sich auch die unterschiedlichsten Geräte und Dienste untereinander verstehen können, ohne das sie kompliziert konfiguriert werden müssten. Apple fährt mit seinem «Homekit» einen ähnlichen Ansatz, auch wenn der iPhone-Hersteller bislang nicht offen einen so universellen Anspruch formuliert hat, im «Internet der Dinge» die Maßstäbe zu setzen. In eineinhalb Wochen an gleicher Stelle können jedoch Apple Chef Tim Cook und seine Mitstreiter auf der Entwicklerkonferenz WWDC die Präsentation von Google mit ihren Vorstellungen kontern.

Als Konkurrenten begegnen sich Google und Apple auch im Automarkt. Google zeigte im Moscone Center in San Francisco vier Fahrzeuge, darunter den e-Golf von VW sowie einen den neuen Q7 von Audi, die mit Android Auto ausgestattet sind. In den Verkaufsräumen in den USA steht bereits das Modell Sonata von Hyundai, das Android Auto mit an Bord hat. Mit dem System gelangen die Karten- und Navigationslösungen von Google Maps sowie andere Android-Apps auf den Bildschirm der Fahrzeuge. Apple hat mit Carplay ein ähnliches Produkt im Programm. VW und Audi fahren mehrgleisig: Neben Android Auto unterstützen sie auch die Apple-Lösung und halten eigene Lösungen für Navigation und Entertainment bereit.—pagebreak—

Einen Schritt weiter als Apple geht Google bei seinem neuen Dienst Photos, auch weil der Suchmaschinen-Gigant in weiten Teilen auf eine Bezahlung verzichtet. Nutzer können bei Google unbegrenzt Bilder und Videos online speichern, sofern deren Auflösung 16 Megapixel oder 1080p  nicht übersteigt. Nur wer noch höhere Auflösungen verwenden möchte, muss bei Google kostenpflichtig Speicherplatz anmieten. Bei dem neuen Foto-Service spielt Google in faszinierender Art sein Know-how beim Erkennen und Organisieren von Informationen aus. Die Anwendung kann nicht nur wie per Zauberhand alle Fotos eines Nutzers nach den fotografierten Personen, Orten oder Anlässen sortieren. Der Service erkennt beispielsweise auch alle Bilder, auf denen ein Golden Retriever zu sehen ist. Selbst alte Fotos, die eingescannt oder ohne Geo-Informationen digital aufgenommen wurden, versucht der Dienst den richtigen Orten zuzuordnen. Dafür können die Google-Algorithmen Sehenswürdigkeit wie das Schloss in Versailles erkennen. Der Service wird auch für iOS von Apple und als Web-Anwendung bereitgestellt. Google Photos und die Initiative für das «Internet der Dinge» stellten die Neuheiten für das Mobilsystem Android in den Schatten, auch weil die Ankündigungen am Donnerstag in weiten Teilen den vorab kursierenden Gerüchten entsprachen. Beim neuen Android «M» können Datenschutzeinstellungen jetzt auch für jede einzelne App individuell eingestellt werden, so wie es bei iOS schon seit längerer Zeit funktioniert. Das Google-System soll künftig weniger stromhungrig sein als die Vorgänger. Außerdem unterstützt Google mit Android «M» nun systemweit Fingerabdrücke als Identifizierungsmöglichkeit.

Bei einem beeindruckenden Feature von Android «M» nutzt Google seinen Technologie-Vorsprung, den sich der Konzern durch Forschung und die Verarbeitung von Milliarden von Webanfragen erarbeitet hat. Die mobile Suchfunktion Google Now kann nun auch stärker den jeweiligen Kontext einer Anfrage berücksichtigen. Auf der Bühne führten die Google-Manager dies an einem praktischen Beispiel vor: Ein Android-User, der sich via E-Mail mit einem Freund für einen Kino-Besuch verabreden will, erhält mit dem Druck auf den Home-Button alle notwendigen Informationen zu den erwähnten Filmen. Damit kann er sich ohne eine größere Web-Recherche für einen Streifen entscheiden.

Nebenbei möchte Google dann auch noch die Filmproduktion revolutionieren. Zusammen mit dem Kamerahersteller GoPro stellte Google das System Jump vor, mit dem man Virtual-Reality-Filme drehen kann. Mit Hilfe von 16 kreisförmig angeordneten Kameras, die gleichzeitig filmen, entsteht das Rohmaterial für VR-Film. Eine Software von Google sorgt dann dafür, dass die Bilder zu einem Gesamtwerk zusammengesetzt werden. Und mit YouTube hat Google auch schon einen Kanal, auf dem die VR-Filme abgespielt werden können. Das System soll auch den Unterricht revolutionieren, weil damit virtuelle Schulausflüge etwa zur Großen Mauer in China möglich sind. (dpa)

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