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Donnerstag, April 25, 2024

Smarte Häuser sind 2025 Standard

Noch ist vernetzte Konsumelektronik und »kluge« Haushaltstechnik vielen Verbrauchern zu teuer. Den Siegeszug des »Smart Home« wird das nach Einschätzung des Technologieverbands VDE aber nicht aufhalten.

Mit Smartphones mobil vernetzt zu sein ist für viele Verbraucher schon fast selbstverständlich. Vor vernetzter Konsumelektronik, Haushaltstechnik und Hausautomation schrecken dagegen die meisten noch zurück. Das hat aber oftmals nichts mit Technikfeindlichkeit zu tun: Oft fehlt bisher an einheitlichen Standards, die Kosten sind noch hoch und der Mehrwert ist für den Verbraucher nicht immer transparent.

Diese Situation wird sich laut der neuen Studie »Smart Home + Building« in den nächsten zehn Jahren grundlegend ändern. Smart Home-Funktionen werden dann zur Basisausstattung vor allem bei Neubauten zählen: mit bezahlbaren, kompatiblen, intuitiv nutzbaren, personalisierten Plug-and-Play-Anwendungen für die intelligente Heimvernetzung, die mehr Komfort, Sicherheit, Energieeffizienz und Selbstbestimmung ermöglichen.

Laut dem Technologieverband VDE wird die Fernsteuerung von Geräten Standard, die Mensch-Maschine-Kommunikation wird über neuartige Schnittstellen wie Sprache oder Gestik erfolgen. Die Konvergenz der Medien, der Bereiche Konsumelektronik, Haushaltstechnik und Hausautomation sowie der drei Lebensfelder Heim, Weg und Ziel wird weiter fortschreiten und die Zahl der daran anknüpfenden Dienste deutlich zunehmen. Das Smart Home wird über nachrüstbare (Funk- oder Plastiklichtfaser-basierte) Lösungen erschwinglich, Pakete für spezielle Kundenbedürfnisse werden angeboten, und einfach zu installierende Lösungen werden den Einstieg ins Smart Home erleichtern.

Vernetzte Haustechnik könnte sich auch für die Wirtschaft zu einem wichtigen, neuen Geschäftsfeld entwickeln. Nach einer Untersuchung der VDI/VDE Innovation + Technik GmbH könnten die Umsätze mit Smart Home-Lösungen hierzulande bis 2025 19 Milliarden Euro erreichen. Dabei sieht der Verband die deutsche Industrie im globalen Wettbewerb weit vorn: Insbesondere in den Bereichen Systemintegration, in der Industrie-, Prozess- und Gebäudeautomation, bei Embedded Systems und in der Telemedizin seien deutsche Anbieter führend. Allerdings schlafen die Wettbewerber nicht: Auch Japan und Südkorea seien technisch sehr weit entwickelt, die USA beginnen – energiepolitisch motiviert – aufzuholen.

Um im Smart Home-Markt vorne mit dabei zu bleiben, müssen nach Ansicht des VDE sowohl Hersteller, als auch Handwerksunternehmen noch nachbessern. Auch die Politik sieht der Verband gefordert. Die Politik, öffentliche Einrichtungen und Verbände sollten geeignete Standards, Regularien und gesetzliche Vorgaben schaffen. Die Baubranche brauche Beratung und Innovationsanreize. Handwerksbetriebe müssten vielfach noch ihr Wissen um die technologischen Möglichkeiten erweitern.

Damit Innovationshürden beseitigt werden, hat der VDE das Zertifizierungsprogramm »Smart Home + Building« gestartet. Ziel des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie geförderten Programms ist es, Standards und ein Prüfsiegel für Plug-and-Play-Anwendungen zu entwickeln, um deutsche Unternehmen auf den Weg zum führenden Anbieter zu unterstützen.

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